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Bezirksoberliga: Verdienter Erfolg im ewigen Konkurrenzkampf

1. Mannschaft, Hessenliga: Die erste Mannschaft holte ein glückliches 4:4 gegen den SC Lorsch. Zum Bericht.

2. Mannschaft, Bezirksoberliga:
Der zweite Spieltag der Bezirksoberliga am 31.10.2010 sollte zeigen, ob es gelingen konnte, die am ersten Tag übernommene Tabellenführung zu behaupten, kam man doch – fast "wie üblich" in Meldebesetzung – gegen einen Aufsteiger und ewigen Konkurrenten, diesmal der dritten Mannschaft des SV Oberursel.

Mit einer taktisch geschickten Aufstellung, mit der die Kurstädter versuchten, mögliche Vorbereitungsszenarien der Oberurseler ins Leere laufen zu lassen und einer gut gelaunten und entspannten Mannschaft ging es in Burgwiesenhalle nach Oberursel, wo man bei wunderschönem Oktoberwetter einen netten Blick ins Grüne genießen konnte, wenn Zeit und Gegner dies zuließen.

Anfänglich vom Umstand überrascht, dass die Gastgeber großzügig das erste Brett frei und Jochen Ellrich damit einen freien Nachmittag beschert hatten, starteten die Bad Homburger in ungewöhnlicher Aufstellung, die sich jedoch bald bewähren sollte:

Das Remis von H. Lebermann am dritten Brett gegen Schmölke in zuvor deutlich besserer Stellung brachte gegen 15:30 Uhr etwas Entspannung – eine kluge strategische Entscheidung, denn an Brett 8 hatte Paul Lenhart in gewohnt trockener Weise seiner mit einem Blackmar-Diemer-Gambit etwas unstrukturiert angreifenden Gegnerin zwei Bauern abgenommen und stand bald danach glatt auf Gewinn.


Otto Reimer: machte den ersten "richtigen" Punkt gegen Oberursel

Ebenso hatten Otto Reimer und Thomas Mussler vielversprechende Stellungen; auch ein isolierter Damenbauer auf d4 in Manfred Kühlmeyers Partie versprach langfristigen Vorteil und Initiative. Die Partien von Günter Horny und Matthias Siegmann waren noch ausgeglichen, so dass gegen dieses frühe Remis nichts sprach: 1½:½.

Gegen 16:00 Uhr konterte Otto Reimer dann seinen Gegner, der mit seiner massiven Zentralüberlegeneheit nichts anzufangen wusste, nach einem klugen Zentrumshebel taktisch geschickt aus und erhöhte auf 2½:½: In der Diagrammstellung geschah 22. ... Kg7? 23. Sxg5! Lf5? 24. Se6 mit Gewinn.

Trotz des Umstandes, dass zwischenzeitlich auch Thomas Mussler seinem Gegner einen Bauern abgenommen und Manfred Kühlmeyer am zweiten Brett ebenfalls deutlichen Vorteil erlangt hatte, musste das freche Remis-Angebot der auf Verlust stehenden Gegnerin von Paul Lenhart freundlich lächelnd abgelehnt werden. Kampf war angesagt, denn die Stellung von Matthias Siegmann begann zu kippen und auch Günter Horny hatte – nach anfänglich nicht schlechteren Perspektiven – auf das manchmal etwas diskussionswürdige, aber erfolgreiche Druckspiel von Wolfram Schneider mit Zugeständnissen in seiner Stellung reagieren müssen.

Zum Glück hatte nach Otto Reimers Erfolg auch Thomas Mussler den Gegner mit einem Zentrumsschlag (Diagramm links: 25. Sxd5! Lxd2 26. Sxe7, 1:0) zur Aufgabe genötigt, so dass der Zwischenstand von 3½:½ von dem mittlerweile glatt auf Gewinn stehenden Manfred Kühlmeyer gegen Helmut Escher mit einem ebenfalls netten taktischen Manöver (Diagramm rechts: 32. h4? Txe5, 0:1) auf 4½:½ erhöht werden konnte: der Mannschaftskampf war gewonnen – und der erfolgreich weiter kämpfende Paul Lenhart konnte verdient – wenngleich nach Rückgabe eines seiner Mehrbauern – den Sieg einstreichen und damit die Tabellenführung der Homburger mit einem halben Brettpunkt vor Nachbar Bad Vilbel festigen: 5½:½ der vorläufige Zwischenstand.

Pech nur, dass am Ende Matthias Siegmann seiner langen Läuferdiagonale g8-a2, die er im Mittelspiel mit einem fragwürdigen Tempogewinn mittels Angriff eines Turmes auf die weiße Dame in der d-Linie geschwächt hatte, Tribut zollen musste. Ebenso wie Günter Horny, der mit noch zwei Minuten für 6 Züge in deutlich schlechterer Stellung keine vernünftige Verteidigung mehr fand – ansonsten hätte der Sieg noch höher ausfallen können.

5½:2½ der Enstand, ein auch in dieser Höhe verdienter Sieg gegen einen freundlichen und stets kooperativen Nachbarverein, mit dem Bad Homburg eine lange und wechselseitige Zweikampfgeschichte verbindet. (T.M., übrigens: Der Kampf aus der Sicht von Oberursel)

Die Einzelergebnisse:

SV Oberursel III SK Bad Homburg II 2½ - 5½
Marc Nichols  1960  Jochen Ellrich  1936  - / +
Helmut Escher  2029  Manfred Kühlmeyer  2011  0 - 1
Holger Schmölcke  1851  Hellmuth Lebermann  1885  ½ - ½
Wolfram Schneider  1980  Günter Horny  1842  1 - 0
Michael Nahler  1751  Thomas Mussler  1855  0 - 1
Uwe Nichols  1706  Matthias Siegmann  1814  1 - 0
Darius Flecken  1551  Otto Reimer  1828  0 - 1
Barbara Hopp  1627  Paul Lenhart  1798  0 - 1

3. Mannschaft, Bezirksliga: Der dritten Mannschaft gelang ein 4:4 gegen die SG Nordwest Frankfurt 1. Zum Bericht.

4. Mannschaft, Kreisliga: Die Jugendmannschaft zahlte gegen Friedberg 3 Lehrgeld und unterlag knapp. Zum Bericht.