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Hessenliga: Kurstädter retten sich ins 4:4

1. Mannschaft, Hessenliga:
Zunächst einmal vorweg die Einzelergebnisse:

SK Bad Homburg I SC Lorsch I 4 - 4
FM Ryhor Isserman  2274  FM Horst Degenhardt  2164  ½ - ½
Walter Schmidt  2188  Markus Meiser  2140  ½ - ½
Richard Kaiser  2137  Jens Bellingrath  1991  0 - 1
FM Ralf Dunsbach  2125  Lutz Wind  2080  ½ - ½
Egon Merkle  2113  Jochen Wilhelm  2004  1 - 0
Volker Novak  2095  Ralph Reinhardt  1943  ½ - ½
Ingo Hanemann  2117  Danny Schmidt  1954  ½ - ½
Dirk Schneider  1984  Johannes Esterluss  1991  ½ - ½

Bad Homburg trennte sich von Lorsch mit einem 4:4 bei 6 Remisen - aber langweilig war es nicht. Die Kurstädter waren am Ende des Tages froh, den Kampf nicht verloren zu haben. Am Ende gelang Bad Homburg alles und die Gäste ließen sich die schon sicher geglaubte Butter vom Brot nehmen.

Schon früh erzielten die Gäste, die an fast jedem Brett einen DWZ-Nachteil in die Partie einbrachten, psychologische Vorteile. Denn das Bad Homburger Spitzenbrett Ryhor Isserman hatte sich nach beidseits ausgespielter Eröffnungsvorbereitung bereits mit einem Remis von seinem Gegner getrennt. Walter Schmidt, Ralf Dunsbach und Dirk Schneider hatten nichts aus ihrem Anzugsvorteil gemacht und gaben ihre Partien ebenfalls nach 3 Stunden remis.

Das geschah widerwillig! Zu dem Zeitpunkt hatte Egon Merkle nämlich bereits eine Achterbahnfahrt hinter sich: Zunächst schwer unter Druck opferte er einen ganzen Turm und schaffte es, den Weißen mit einer Läufer-Springer-Batterie vor unüberwindliche Probleme zu stellen. In der Diagrammstellung erntete Egon Merkle die Früchte seiner Strategie: 25. ... Sd3+! 26. cxd3 Df6!!. Erst mit dieser Keule gewinnt Schwarz noch eine Figur dazu und verbleibt mit entscheidendem Materialvorteil.

Aber dann ein furchtbarer Fingerfehler des Bad Homburgers! Egon Merkle stellte die Mehrfigur wieder weg und sollte die Partie jetzt bei genauer gegnerischer Technik eigentlich verlieren. Hinzu kam, dass Richard Kaiser klar auf verlorenem Posten stand und die beiden anderen Bretter nicht gewinnträchtig erschienen.

Es roch also nach einer 3:5 Niederlage. Skeptiker erwarteten auch Schlimmeres, aber es kam viel besser.

Zunächst verlor Richard Kaiser tatsächlich - er war an diesem Tag nicht aus seinen Löchern gekommen. Ingo Hanemann kam nicht über ein Remis hinaus, als es dann an den verbleibenden Brettern in die Zeitnot ging. Und hier trickste Egon Merkle seinen Gegner noch einmal aus: 3½:3½. Es lief nur noch die Partie des Mannschaftsführers.


Hier kämpft Egon Merkle (rechts) noch um den halben Punkt - kurz später war es ein ganzer! Egon ist derzeit mit 2 Punkten aus ebensovielen Partien der unangefochtene Top-Scorer der Mannschaft.

Volker Novak hatte Weiß - aber dass in diesem Wolga-Gambit etwas ganz schrecklich für ihn gelaufen sein musste, sieht man schon, wenn man im ersten Diagramm die kurios sortieren Figuren von Schwarz - maximale Aktivität auf ungewohnten Turmfeldern! - ansieht. Hinzu kam Zeitnot.

Volker Novak zog in seiner Not 37. Sc4 Db4! 38. Sxe5 fxe5 39. Tc4 Dxb3, und die Kiebitze gaben keinen Pfifferling mehr für seine Stellung.

Aber Volker kämpfte und Caissa lächelte den Bad Homburgern noch einmal zu. Später schien Schwarz (Diagramm rechts) die Wahl zwischen einem guten (und nicht leichten) Damen- und einem guten (und ebenfalls nicht leichten) Turmendspiel zu haben. Er tauschte die Türme - um dann erschrocken zu erkennen, dass Weiß gar nicht den Turm schlagen muss, sondern direkt Dauerschach geben kann: 43. ... Dxb3?? 44. Dxe7+! mit remis.


Volker Novak unmittelbar nach dem glücklichen Remis. Er hat kein Auge mehr für die Meute, die mit großem Elan nach dem klarsten Gewinnweg sucht.

Das war knapp und im Grunde auch nicht verdient. Im nächsten Spiel gegen den TuS Dotzheim wird es sicher schwerer werden! Dies umso mehr, als der kommende Gastgeber heute bereits das 2. Mal verlor und offenbar unerwartet am Abgrund steht.

2. Mannschaft, Bezirksoberliga: Der Reserve gelang ein hoher Sieg in Oberursel. Zum Bericht.

3. Mannschaft, Bezirksliga: Der dritten Mannschaft gelang ein 4:4 gegen die SG Nordwest Frankfurt 1. Zum Bericht.

4. Mannschaft, Kreisliga: Die Jugendmannschaft zahlte gegen Friedberg 3 Lehrgeld und unterlag knapp. Zum Bericht.