
Erster Extra-Spieltag in der Hessenliga, die ja aufgrund der temporär 12 Mannschaften auf 11 Runden kommt.
Bad Homburg reiste in Bestbesetzung nach Marburg. Einzig Justus, der gleichzeitig Bezirksmeister der U16 werden wollte (was gelang, dazu später mehr) wurde technisch durch Ralf Dunsbach ersetzt, der planmäßig fest zum Kader gehört.
Wie würde Marburg antreten? Mit oder ohne deren Meldebretter 2+3? Das war die Frage auf der Anreise. Und dann stellte sich heraus, dass sie sogar ohne 4 Stammspieler antraten!
Wie gegen Mörlenbach war Bad Homburg also überraschend Favorit und wie dort lief es leider nicht so richtig glatt.
Es fing eigentlich ganz ordentlich an: Behrang Sadeghi hatte am Spitzenbrett schnell eine unverlierbare Remisstellung auf dem Brett und auch Ralf Dunsbach und Stefan Erdmann remisierten mit Schwarz problemlos. Dann ein Schock: Erwin Kaliski, der aus der Eröffnung eine scheinbar risikolos überlegene Stellung aufgebaut hatte, muss irgendwie den Faden verloren haben und die Kunde von seiner Niederlage kam dann doch sehr überraschend.
Walter Schmidt erzielte dann nach langer Durststrecke in Mannschaftskämpfen den Ausgleich! Die Diagrammstellung war nach einigen wechselseitigen Opfern entstanden, aber hier hat Weiß bei genauem Spiel eine Gewinnstellung. Walter Schmidt fand 27. h4! Se6 28. Lf1 und es zeigte sich, dass der Turm keine guten Felder hat. Nach 28. ... Te5 29. Db8+ Kg7 30. Db2 ging für Schwarz entscheidendes Material verloren und er verblieb mit 2 Minusbauern.
Damit also 2,5:2,5 nach der Zeitkontrolle. Und nichts war entschieden!
Nach ca. 4,5 Stunden konnte Jonas Lenz eine dreifache Stellungswiederholung reklamieren und war froh darüber. Zu unklar war die Stellung.

Dann allerdings verwertete Jan Gold glücklicherweise seinen letzten verbliebenen Bauern zum 4:3. Die Kiebitze hofften es, Jan wusste es vermutlich schon: Die Diagrammstellung ist gewonnen für Schwarz! Mit 55. .. Kc3! blieb verhindert, dass sich der Springer gegen seinen Großfeind, einen Randbauern, opfern konnte.
Damit hing alles an Mannschaftsführer Uli Wolf, der ein nicht durchschaubares Endspiel auf dem Brett hatte. Kämpferisch wie immer hatte er versucht, zu gewinnen, aber sein junger, gleichwohl bereits erfahrener Gegner, hielt mit. Mit den letzten Minuten der Bedenkzeit schwand auch die Hoffnung: Jetzt war das Endspiel verloren und Uli Wolf gab diese schwer verdauliche Partie auf.
Dieses 4:4 ist - wie gegen Mörlenbach - ein Erfolg, wenn man die Papierform betrachtet. Aber angesichts der tatsächlich angetretenen Spieler scheint auch hier ein Punkt verloren gegangen zu sein. Das nächste Spiel gegen Eppstein wird erneut richtungsweisend sein! Es ist schon wieder ein 4-Punkte-Spiel!
Die Einzelergebnisse:
| Marburg | Bad Homburg | 4,0:4,0 | ||
|---|---|---|---|---|
| Alber,Horst | 2240 | Sadeghi,Behrang | 2094 | ½:½ |
| Rolle,Eric | 2144 | Gold,Jan | 2019 | 0:1 |
| Henrich,Thomas | 2112 | Schmidt,Walter | 2175 | 0:1 |
| Sreeramulu,Aarush | 2070 | Wolf,Uli | 2154 | 1:0 |
| Duncker,Joachim | 2093 | Lenz,Jonas | 2125 | ½:½ |
| Schäfers,Andreas | 1948 | Erdmann,Stefan | 2124 | ½:½ |
| Al Zadjali,Abdul Rahman | 2016 | Kaliski,Erwin | 2112 | 1:0 |
| Dubinker,Philipp | 1953 | Dunsbach,Ralf,Dr. | 2018 | ½:½ |
