
Bei der diesjährigen Deutschen Schulschachmeisterschaft der Wertungsklasse Grundschule (WK G) kämpften 48 Grundschulen aus dem ganzen Bundesgebiet mit insgesamt rund 200 Schülerinnen und Schülern um den Titel. Mit dabei waren drei Hessische Schulen: die Wilhelm-Neuhaus-Schule aus Bad Hersfeld als Hessischer Meister, die Grundschule Riedberg aus Frankfurt sowie die accadis International School aus Bad Homburg.
Bemerkenswert: Sieben der acht Spielerinnen und Spieler von Riedberg und accadis stammen aus dem Nachwuchs des SK Bad Homburg.
Die Mannschaften im Überblick:


Die Zielsetzung beider Teams war ambitioniert: Ein Platz unter den Top 10! Laut der Durchschnitts-DWZ der besten vier Spieler rangierte die GS Riedberg vor Turnierbeginn auf Platz 14, accadis auf Platz 19.
Tag 1 – Höhen und Tiefen
Die GS Riedberg startete furios mit einem klaren 4:0-Sieg gegen die Grundschule Windach aus Südbayern. Accadis hingegen musste sich knapp mit 1,5:2,5 gegen die Grundschule Wehrendorf aus Niedersachsen geschlagen geben – Emily und Noah punkteten.
In Runde 2 folgte für die Riedberger der Dämpfer: 0,5:3,5 gegen die 1. Mannschaft von der Stadtschule Bad Oldesloe. Lediglich Dora konnte ein Remis retten. Accadis zeigte sich erholt und gewann 3:1 gegen die Bilinguale Montessori-Schule Ingelheim.
Runde 3 brachte für beide Teams deutliche Siege: GS Riedberg: 4:0 gegen die GS am Wasserturm Karlsruhe – mit gezielter Vorbereitung von Thea und Dora auf ihre Gegner (Dora hat vor einer Woche gegen Nr. 1 und 2 von dem Gegnern bei einem DWZ-Turnier in Baden-Baden gespielt). Accadis: 4:0 gegen die Haff-Grundschule Ueckermünde.
Auch Runde 4 verlief erfolgreich: GS Riedberg besiegte die Markus-Schule Neulußheim mit 2,5:1,5 – nach Siegen von Ben und Jonas sowie einem taktischen Remis durch Dora. Accadis gewann 3:1 gegen die Werner-Lindemann-GS Rostock.
Nach dem ersten Tag lag GS Riedberg auf einem hervorragenden 4. Platz, accadis auf Platz 10.

Tag 2 – Kampfgeist, Nervenstärke und Müdigkeit
Der zweite Tag begann mit zwei Unentschieden: GS Riedberg gegen Goldbek-Schule Hamburg: 2:2 und Accadis gegen 49. Grundschule Dresden: 2:2. Dabei besiegte Emily einen Gegner mit DWZ 1500!
Auch in Runde 6 gab es jeweils ein Remis: GS Riedberg gegen 60. Schule Leipzig und Accadis gegen GS Genslerstraße Hamburg. Besonders dramatisch: Thea gewann in einem spannenden Zeitnotduell gegen einen Jungen mit DWZ 1300 – am Ende blieben ihr nur 15 Sekunden auf der Uhr!
Wann spielen Riedberg und accadis endlich gegeneinander?
Die Kinder in der Mittagspause
Runde 7: GS Riedberg schlug die starke GS Tegernheim ebenfalls aus Südbayern mit 3. glatt 4:0. Accadis unterlag deutlich 0,5:3,5 gegen Schule Windmühlenweg Hamburg.
In Runde 8 drehte sich das Bild: GS Riedberg verlor 1:3 gegen die Kreativitätsgrundschule Berlin-Karlshorst, accadis gewann 2,5:1,5 gegen die Markus-Schule Neulußheim.
Vor der letzten Runde standen die Teams wie folgt: GS Riedberg auf Platz 9 und accadis: Platz 11.
Runde 9 – Das Finale
In der Schlussrunde wartete ein besonderer Gegner auf GS Riedberg: der amtierende Hessische Meister, die Wilhelm-Neuhaus-Schule aus Bad Hersfeld. Die vier Spieler dieser Mannschaft haben keine DWZ und sind reine Schulschach-AG-Spieler – und trotzdem eine echte Überraschung! Nach einem schwachen ersten Tag gewannen sie alle vier Spiele am zweiten Tag.
Nach 0,5:1,5 Rückstand lag der Druck auf Thea und Dora. Thea patzte früh in der Eröffnung, kämpfte sich aber mit taktischer Finesse zurück ins Spiel und gewann. Dora sicherte den entscheidenden Punkt: 2,5:1,5-Sieg für GS Riedberg! Damit erreichte das Team einen herausragenden 7. Platz!
Accadis verlor unglücklich 1,5:2,5 gegen die Erich-Kästner-GS Falkensee und rutschte auf Platz 17.

Einzelleistungen und Fazit
Noah (accadis) erreichte 7,5 Punkte aus 9 Partien und belegte damit Platz 2 an Brett 2 – eine fantastische Leistung!
Dora (Riedberg) holte 7/9 – auch sie dürfte unter den Top 5 der Brett-2-Spielerinnen gelandet sein.


Beide Teams haben mit großem Einsatz, taktischem Geschick und viel Teamgeist beeindruckt. Besonders hervorzuheben ist, wie stark die Kinder mitgedacht, analysiert und vorbereitet haben – ein echtes Vorbild für zukünftige Schulschachmannschaften.
(Y.X.)