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DSOL: Wie war das nochmal mit David gegen Goliath?

Wer hätte das für möglich gehalten? SK Bad Homburg I - SF Deizisau I trennen sich überraschend 2:2!

Nach dem schon sehr überzeugenden Auftritt der 2ten Mannschaft in der DSOL will die erste Mannschaft dem nicht nachstehen und gegen den schier unüberwindbaren Riesen der SF Deizisau gelingt tatsächlich ein im Vorfeld nicht für möglich gehaltenes 2:2 Unentschieden.

Nicht nur, dass der SK Bad Homburg nach dem eher durchschnittlichen Abschneiden in der Vorsaison in der 3. Liga mit nun 2 angemeldeten Mannschaften deutlich mehr Spieler am Start hat, es gelingt auch der Direktaufstieg von Liga 3 nach Liga 1 (zugegebenermaßen begünstigt durch den Rückzug des SC Bad Wimpfen).

Dann der Hammer: Wir spielen in der 1. Runde gegen die Super-Truppe des SF Deizisau I. Ein Team - besetzt mit deutschen Großmeistern - die allesamt für das Top-Niveau in der Liga sorgen. Allein der Unterschied in der DWZ Wertung von über 500 Rating-Punkten (SF Deizisau I: 2662 ggü SK Bad Homburg I: 2143) lässt ahnen, dass wir eine Menge "Lehrgeld" erwarten dürfen.

Und dass der Top-Spieler des SF Deizisau - Alex Donchenko - eine Einladung für das Weltklasse-Turnier Tata Steel Chess 2021 annimmt und damit in der DSOL Partie nicht dabei sein kann, ist auch nicht wirklich Erleichterung für uns - sondern wird eher als "dann bekommen wir die Dresche halt von den anderen" wahrgenommen.

Aber nun der (chronologischen) Reihe nach:

An Brett 2 spielt Erwin Kalisiki (DWZ: 2147) mit Schwarz gegen Andreas Heimann (2592). Erwin ist von Anfang an auf eine ausgeglichene Stellung aus.

Der SK Bad Homburg geht 1:0 in Führung!

Die nächste Entscheidung fällt an Brett 3 - hier spielt Ralf Dunsbach (2145) ebenfalls mit den schwarzen Steinen gegen Dmitrij Kollars (2607). Ralf wählt die Drachenvariante in der sizilianischen Eröffnung. Er bekommt eine aktive Stellung auf den gegnerischen König, doch nach dem Abtausch einiger Leichtfiguren kann Weiß seinen König aus der Gefahrenzone herausmanövrieren und dann seinerseits den Kampf in der h-Linie für sich zu entscheiden.

Ausgleich 1:1

Kurz nach Ralf's Niederlage muß auch Walter Schmidt (2191) seine Stellung gegen einen der derzeit besten deutschen Schachspieler Matthias Blübaum (2679) aufgeben. Die Stellung sah trotz weißem Doppelbauern in der f-Linie ausgeglichen aus, doch nach dem zunächst unscheinbar aussehenden Vorstoß Bc5 aktiviert Schwarz seinen Läufer auf b7 und bekommt die Oberhand.

SF Deizisau I geht mit 2:1 in Führung.

Die am längsten dauernde Partie war gleichzeitig auch die beste Partie des heutigen Wettkampfs. Jonas Lenz (2089) spielt mit den weißen Steinen gegen Ruben Gideon Köllner (2390), eines der derzeit größten Schachtalente in Deutschland. Mit einem forschen und taktisch geprägten Angriff gelingt es Weiß, den schwarzen König in die Brettmitte zu lotsen, 2 Mehrbauern zu ergattern und mit diesen in einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufen einen souveränen Sieg einzufahren.

Endstand 2:2!

Berichte anderer Webseiten:

Chessbase.de: Her mit dem Pokal! Mit Video-Analysen von Sebastian Siebrecht!
Twitch.tv: Das Streaming-Video dazu - mit vielen Anmerkungen zu unseren Partien

SK Zehlendorf: Sensation in Dezisau
SV Osnabrück: Normalität, Kuriosität, Überraschung
Perlen vom Bodensee: Wir feiern uns zurecht!
Schachbund.de: Deizisau nur 2:2 gegen Bad Homburg!