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Schöner 5:3 Sieg in der letzten Runde, aber es hilft nichts

Unsere Gegner vom FTV4 brachten fünf ihrer Jugendlichen mit, gegen unseren einen, Nikolas Hecht, der freundlicherweise eingesprungen war.
Es fehlten Stephan Geyer und Jelena Schwegler.
Nach der Hälfte des Matches war unsere Situation nicht ganz klar, an einigen Brettern sah es eher gut für die Gäste aus. Gerade bei den jugendlichen Akteuren kippten Spiele jedoch zu unseren Gunsten.

Nach etwa einer Stunde fuhr Uwe Bjørknes (Autor) den ersten vollen Punkt ein. Sein unerfahrenes Gegenüber verlor in einer für ihn fremden Eröffnung die Orientierung  und kurz darauf Material, was sogleich entscheidend war.

An Brett 1 trennten sich Jan Goetz mit Schwarz und sein Gegner relativ früh unentschieden. Weiß hätte die Stellung noch öffnen können, verzichtete jedoch friedlich darauf.

Paul folgte mit dem nächsten Remis. Ein anfänglicher leichter Vorteil hatte sich zu verflüchtigen begonnen, sein Remisangebot zu dem Zeitpunkt war vielleicht eine weise Entscheidung.

Ansgar Göbel, wieder als willkommener Ersatz dabei, schaffte an Brett 5 in einer lebendigen, wechselvollen Partie gegen einen sehr forsch angreifenden jungen Gegner den wichtigen Punkt zum 3:1 Zwischenstand. Wahrscheinlich hätte Weiß im Mittelspiel Gewinn bringenden Vorteil erreichen können, doch dann schlug die Initiative um und Ansgar nutzte zwei weit vorgerückte Mittelbauern sehr schön zum durchschlagenden Gegenangriff.

Ähnlich der Spielverlauf bei Michael Knittel am benachbarten Brett 6. In einer slawischen Partie rückte er früh mit seinen weißen Damenflügelbauern vor, blieb mit der Aktion jedoch weitgehend stecken, sein Gegner erlangte eine viel versprechende Initiative in der Mitte, bei schwachem weißen Bauern auf e3, Löchern vor dem weißen König, und bei richtigem Spiel hätte er sicher einen gefährlichen Angriff erhalten können.
Stattdessen plötzlich ein Endspiel mit gesundem Mehrbauern für Michael und ein Positionsvorteil, der immer größer wurde. Konsequent schloss er zum 4:1 ab.

Den entscheidenden viereinhalbten Punkt erzielte Theo Fischer, der in einer Pirc-Partie früh mit … b5 am Damenflügel vorpreschte, gegen weißen Raumvorteil im Zentrum. Eine schwarzfeldrige Schwäche vor seinem König verteidigte Theo sehr geschickt, und ein Remis war das gerechte Ergebnis dieser Auseinandersetzung.

Helmut Desor kämpfte wacker als Ersatz an Brett 8, hatte früh eine Qualität verloren, wonach es nicht gut für ihn aussah. Aus dem scheinbaren Nichts entwickelte er plötzlich eine gefährliche Initiative und brachte wichtige Linien und Diagonalen unter seine Kontrolle. Schade, dass er sich im entscheidenden Moment nicht durchsetzten konnte. Auf der anderen Seite verpasste sein Gegner einen zweizügigen Damengewinn (den die Zuschauer natürlich alle sahen …) und der Kampf schien wieder offen. Schließlich erwischte es Helmut aber doch. Macht nichts, es war eine spannende Partie!

Nikolas spielte die längste Partie des Spieltags

Nikolas Hecht, unser Jugendlicher, der sofort bereit gewesen war, mit den schwarzen Steinen zu spielen, hatte an Brett 7 in einem geschlossenen Sizilianer durch natürliche Züge schnell eine ausgeglichene Stellung erreicht, ließ jedoch unachtsam eine Mattdrohung auf g7 und daraus resultierend einen Qualitätsverlust zu. Durch umsichtiges Spiel erarbeitete er sich in der Folge aktive Gegenchancen und hielt am Ende sicher das Remis. Ein guter Einstand. Vielen Dank!

Mit diesem Erfolg hatten wir zum Saisonende ganz erstaunliche 8 Siege aus 9 Runden, viel besser geht's nicht. Und doch reichte es nur zum dritten Tabellenplatz, weil Oberursel zeitgleich den Tabellenführer aus Bergen-Enkheim schlug.
So ergaben sich drei punktgleiche Mannschaften an der Spitze mit jeweils 16:2 Punkten, wir davon die Letzten wegen drei fehlender Brettpunkte.
Trotzdem: super Ergebnis, gut gemacht!
Ich glaube sogar, wir haben den verpassten Aufstieg insgesamt recht leicht genommen, weil ohnehin nicht klar war, ob es sinnvoll wäre, in der nächsten Saison eine Klasse höher zu spielen. Vielleicht ist alles ganz gut so, wie es gekommen ist.

Jedenfalls hat die Saison mit dieser Mannschaft großen Spaß gemacht! Ich gratuliere und bedanke mich bei allen Beteiligten.
(U.B.)