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Erfolgreicher Frühlingstag beim Schachinselcup

Am Sonntag fand der 2. Kinder-Schachinselcup in Limburg statt. Im Vergleich zum letzten Jahr trafen zu fast noch nachtschlafender Zeit um 7:30 Uhr doppelt so viele Kinder am Bad Homburger Bahnhof ein, um gemeinsam nach Limburg zu fahren.

Auf den Weg machten sich Jelena, Sarah, Fenja, Cornelius, Jan und Maximilian. Gewohnt geschwätzig zeigten sich zu dieser frühen Stunde wieder die 3 Mädels. Wie sich da die beiden Jungs in der letzten Sitzreihe noch eine Mütze Schlaf gönnen konnten blieb dem Fahrer ein Rätsel .

Ausgeschlafen ging es dann alsbald in die 1. Runde. In der Diagrammstellung sah Sarah gewohnt sicher das starke 14. ... Sf4, wonach nur 2 Züge später das Damenmatt auf g2 einschlug.

Eine ebenso souveräne Partie legte Cornelius auf´s Brett. Mustergültig hatte er soeben in der zweiten Diagrammstellung mittels 8. ... Sd4 den gefesselten Sf3 auf´s Korn genommen. Da die Fesselung übersehen wurde und der Gegner sich zum Springertausch auf d4 entschied, sammelte Cornelius erst die Dame auf d1 und kurze Zeit später noch eine Qualität ein. Die Abwicklung dieser Gewinnstellung folgte dann vorbildlich, inkl. eines kleinen Ablenkungsopfers, bis der gegnerische König ohne große Umschweife schön in der Ecke eingeknastet wurde.


Bad Homburg an den vorderen Brettern - so ist das schön!


Cornelius sitzt leider nicht ganz vorne - aber er hat spürbar bessere Lichtverhältnisse.


Jan (l.) und Max komplettierten die Mannschaft.

Da auch noch Maximilian, Fenja und Jelena ihre Einstiegspartien gewinnen konnten, gelang ein Einstand nach Maß.

In der 3. Runde gelang Fenja eine sehenswerte Kombination. Aus der Eröffnung heruas konnte sie den gegnerischen König an der Rochade hindern, die Stellung sehr taktisch gestalten und den Gegner schließlich in der Diagrammstellung zum spielentscheidenden Fehler verführen. Schwarz zog hier 17. ... Db4, um mittels Damentausch den Druck aus der Stellung zu nehmen. Allerdings folgte natürlich umgehend das das Abzugsschach Sxc6+ nebst Damengewinn. Der Rest war dann wiederum eine Frage der Technik und bereits 4 Züge später war der schwarze Monarch erlegt.

Sarah kam in dieser Runde erfreulich gut mit der englischen Eröffnung ihres Gegners zurecht und konnte sich bereits früh im Mittelspiel einen Bauerngewinn sichern. Im Doppelturmendspiel sicherte sie sich dann souverän mittels 31. ... Tg6+ 32. Kf1 Th5 33. Th3 Tg4 einen zweiten Mehrbauern. Das nun entstandene Turmendspiel spielte sie sehr souverän bis zur unvermeidbaren Damenumwandlung bevor sie sich selbst das Leben wieder etwas schwer machte indem sie ihren Turm verlor. Nun benötigte sie eine ganze Reihe Damenschachs um auch den gegnerischen Turm aus dem Spiel zu nehmen.

Doch auch dies brachte noch nicht die Entscheidung. Erneut machte sie sich selbst das Leben schwer und ließ den Gegner sich auch noch eine Dame holen. Erneut folgten viele Damenschachs bevor ihr Gegner sich erneut großzügig zeigte und sich seine Dame aufspießen ließ. Das ging gerade nochmal gut und somit hatten Fenja, Jelena und Sarah gemeinsam mit nur noch 1 weiteren Spieler die optimale Punktausbeute mit 3 aus 3.

In der 4. Runde zeigte Maximilian, dass er aus den zahlreichen Partieanalysen der letzten beiden Turniere viel gelernt hat. Vorbildlich entwickelte er sich zuerst selber bevor er die schlechte Entwicklung seines Gegners gnadenlos ausnutzte. Zuerst ruinierte er dessen Bauernstruktur bevor er mit einen schönen Doppelangriff entkorkte. Sein Gegner sah nur den bedrohten Läufer, brachte diesen in Sicherheit und so beendete Maximilian die Partie mit einem Damenmatt auf f7.

Und auch sein großer Bruder Jan zeigte in der Vorschlußrunde das er eine Gewinnstellung kurz und schmerzlos verwerten kann. So zog er in der Diagrammstellung kurzerhand 30. Se7+ nebst Dh4#.

Da Fenja und Sarah in dieser Runde leider Federn lassen mussten, blieb nur noch Jelena mit 4 aus 4 im Rennen um den Siegerpokal. In der Abschlußrunde kämpfte sie somit auch folgerichtig am 1. Brett gegen den einzigen anderen ungeschlagenen Konkurrenten um den Turniersieg.

Aus der Eröffnung heraus sicherte sie sich das Läuferpaar und kämpfte konsequent um noch so kleine Stellungsvorteile die ihr nach und nach 2 Mehrbauern einbrachten. In der Diagrammstellung fand sie dann das Gewinn bringende 37. ... Dxc2! 38. Sxc2 Ld2! 39. Txe4 Txe4 40. Sxe4 Txc2.

Der Gegner ließ sich nun noch 11 Züge lang zeigen, ob Jelena wusste wo die Läufer hin müssen um den Randfreibauern zu unterstützen, bevor er aufgab und dann war ihr erstes "perfektes" Turnier mit 5 von 5 möglichen Punkten eingefahren.

Somit war Jelena souverän Turniersiegerin geworden und hat eine gelungene Generalprobe vor der Deutschen Einzelmeisterschaft hingelegt.

Um die Warterei auf die Siegerehrung etwas abzukürzen und den anstrengenden Turnierpartien nebst Partieanalysen ein gewisses Kontrastprogramm zu bieten, unternahmen wir noch einen kurzen Spaziergang zur nächstgelegenen Eisdiele wo der Verein Eis für alle spendierte.


Eis für alle!

Direkt nach der Siegerehrung machten wir uns mit tollen Ergebnissen im Gepäck auch wieder auf den Heimweg.

Name Punkte Platz
Jelena 5,0 1
Fenja 4,0 4
Sarah 3,0 8
Cornelius 3,0 15
Maximilian 3,0 6 (U10)
Jan 2,5 20

Bei 36 Teilnehmern ist das ein super Gesamtergebnis wenn alle mindestens 50% der erreichbaren Punkte holen.


Jelena mit 5 Punkten und ganz großem Pokal! Viel Glück auf der Deutschen Meisterschaft!


Es war ein vorbildliches Turnier, ein vorbildliches Wetter und ein vorbildliches Mannschaftsergebnis.

Doch auch alles andere bei diesem tollen Turnier stimmte wieder. Die Örtlichkeit mit viel Platz zum analysieren und austoben zwischen den Runden, der leckeren Verpflegung und dem reibungslosen Turnierablauf. Vielen herzlichen Dank an das tolle Organisationsteam der Schachjugendgruppe Limburg! Wir kommen bestimmt wieder! (J.G.)