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DSAM-Cup 7hoch3: Schachklub sahnt ab!

Walter, Jan, Maxi, Justus, Stephan, Christoph, Johann, Fenja und noch ein Jan nach dem Ende des Turniers vor dem Hotel.

Die Deutsche Schach-Amateur-Meisterschaft (DSAM-Cup 73) ist ein Erfolgsmodell! Das Konzept: 7 Turniere mit je 7 Spielstärkegruppen, von denen sich jeweils die 7 besten für ein Finale in Magdeburg qualifizieren. Das ganze in edlem Ambiente eines Maritim-Hotels und sehr professionell organisiert sowie mit guten Preisen ausgestattet. Es ist zu Recht eines der Aushängeschilder des Deutschen Schachbundes.

Für den Schachklub wurde es fast ein 74, aber dann fanden sich noch 2 Teilnehmer und es wurden sogar 9 hiesige Spieler in Bad Wildungen. Und das war schon der erste Titel, wenn auch geteilt: Kein anderer Verein brachte in Nordhessen mehr Spieler an die Bretter, wie zur ersten Runde verkündet wurde.

Und es sollten noch viele Erfolge kommen!

Beginnen wir mit der Gruppe G - und hier bekommt Jan Peter sogar 2 Diagramme. Das erste zeugt von einer Eröffnungskatastrophe aus der Auftaktrunde: Mit zuletzt 10. ... Dc7 hoffte er auf den billigen Trick 11. ... Sg4.

Aber die Figuren-Entwicklung ... ! Prompt wurde er mit 11. e5! und glatter gegnerischer Gewinnstellung bestraft - auch wenn sich die Partie noch hinzog.

Es folgte eine Standpauke bei der gemeinsamen Analyse - und schwupps lief es ab da prächtig. In der dritten Runde schraubte Jan (bei vorbildlicher Entwicklung!) mit 11. ... Sb6 12. c5 Sc4 13. Lf4 Sxb2 14. Db3 Sd3 einen Bauern aus der Stellung und gewann souverän.

Am Ende kam Jan Peter nach toller Aufholjagt auf 4 Punkte, was den 6. Platz und die Qualifikation für das Finale bedeutete! Der zweite Erfolg!

Justus: saß oft lange und stets konzentriert am Brett und holte 3 Punkte.

In der gleichen Gruppe spielte Justus (der den denkbaren dritten Titel des jüngsten Teilnehmers knapp verpasste).

Leider geriet er zweimal in der Eröffnung unter die Räder, als er an unheilbaren schwarzfeldrigen Felderschwächen litt. Aber er hatte auch eine starke Positionspartie zu bieten.

In der Diagrammstellung begann er mit 30. Tc6, die gegnerischen Schwächen auszunutzen - stets auf der Hut vor dem gefährlichen Lh3. Nach 63 Zügen - es war eine lange Partie - fuhr er verdient einen ganzen Punkt ein.

In der Gruppe F mischten Johann Pichl und Maxi mit. Es wurde zwar kein Titel, aber ersterer kam auf 2½ Punkte und konnte seine noch junge DWZ verbessern.

Maxi blieb es vorbehalten, seine Rechenkünste im Bauernendspiel zu demonstrieren. Er deckte mit 42. b3! seinen Freibauern und der Computer bestätigt, dass viele der langen Varianten, die Maxi während der Analyse zitierte, korrekt sind: Weiß gewinnt! Und zwar auch nach 63. ... e5+ 64. Ke4 Kc5 65. Kxe5 Kb4 66. Kd5!! was später den Damentausch ermöglicht.

Die E-Gruppe wurde zum Triumpf von Fenja - der dritte, vierte und fünfte Erfolg: Sie gewann zusammen mit ihrem Vater die hochdotierte Wertung für das beste "gemischte Doppel" und die Frauenwertung. Außerdem gelang ihr mit dem sicheren 4. Platz ebenfalls die Qualifikation für das Finale. Sie wiederholt damit übrigens ihre Leistung aus dem Vorjahr!

Herzlichen Glückwunsch!

Fenja musste zum Auftakt ausgerechnet gegen ihren Vereinskameraden Christoph antreten. Das hätte man auslosungstechnisch vermeiden können - ein kleines Makel beim prächtig organisierten Turnier.

Sie startete wie die Feuerwehr mit 3 Punkten aus 3 Partien und konnte das Turnier mit 2 hart umkämpften Remisen abschließen. Eine technische Meisterleistung lieferte sie in der dritten Runde ab: Sie widerlegte zunächst ein Figurenopfer und gewann in langen Manövern zusehends Terrain zurück. Die Diagrammstellung zeigt das Ende eines langen Königsmarsches: 61. ... Kf3! zog das Mattnetz zu: 62. g5 hxg5 63. Kxg5 Lf6 matt war der verdiente Lohn dieser sauberen Leistung.

Christoph war mit seinen 2½ Punkten nicht ganz zufrieden - aber er hatte immerhin Fenja auf der Matte liegen und konnte seine DWZ-Zahl bestätigen.

In Gruppe D holte ihr Vater Jan den sechsten Erfolg: ihm gelang ebenfalls ein 6. Platz und die Qualifikation für das Finale: Dort können Vater und Tochter also wieder als gemischtes Doppel auftreten! Stephan Geyer holte ebenfalls 3½ Punkte, wies aber die schlechtere Buchholz auf.

Stephan Geyer und Jan Goetz waren stets an den vorderen Brettern zu finden - und holten beide 3½ Punkte!
Anspannung auch im A-Turnier, rechts Walter Schmidt (Foto: Deutscher Schachbund)

Walter Schmidt blieb es vorbehalten, in der A-Gruppe zu spielen. Er spielte er ein solides Turnier - und verpasste in der letzten Runde die Chance auf den Titel. In der Diagrammstellung - die ist besser für Schwarz aber vielleicht nicht gewonnen - patzte er aber gegen seinen deutlich höher eingeschätzten Gegner mit 27. ... Te8?, denn er hatte das einfache 28. Da4 übersehen, was ihn auf tragikomische Art und Weise eine Figur kostete.

So blieb Weiß siegreich und gewann das Turnier letztlich verdient! Aber Walter Schmidt wies die höchste Buchholz aller Teilnehmer auf und - der siebte Erfolg! - darf ebenfalls nach Magdeburg fahren.

8 Urkunden - bei 9 Teilnehmern. Das muss man erst einmal nachmachen!
Und last but not least gelang der achte Erfolg: Bad Homburg gewann die Vereinswertung!

Trotz aller Erfolge: Das war gar nicht einmal das vordringliche Ziel der Fahrt nach Bad Wildungen. Es sollte "nur" eine Schachfahrt sein - ähnlich wie die früheren Ausflüge nach Arosa. Gemeinsam in netter Umgebung Schach spielen - das war das Haupt-Ziel.

Und auch das gelang: Alle Bad Homburger fühlten sich in der Gruppe gut aufgehoben. Vielleicht sind es bei kommenden Auflagen dieser Art von Event noch mehr Teilnehmer!

Eines der zahlreichen gemeinsamen Essen - ein schönes Schlussbild zu einem gelungenen Turnier!

Alle Sieger, alle Preisträger: Abschlussbericht beim DSB