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Bad Homburger U14w-Team gehört zur deutschen Top10

Gemeinsam mit ihrem Betreuer freuen sich Fenja, Haizea, Sarah und Jelena (v.l.n.r.) über ihren 10. Platz!

Bei den traditionell letzten Titelkämpfen des Jahres haben unsere Mädels nach ihrem überraschenden MDVM-Titel noch einen drauf gelegt und sich bei der Deutschen Vereinsmeisterschaft U14w in 7 Runden von Startranglistenplatz 15 auf Platz 10 vorgespielt. Herzlichen Glückwunsch an Jelena, Haizea, Fenja und Sarah!

Beste Stimmung bereits bei der Abfahrt in Bad Homburg

Der Termin zwischen Weihnachten und Sylvester mag vielleicht etwas ungewöhnlich erscheinen, aber unseren Mädels war es egal, sie trafen sich am 2. Weihnachtsfeiertag bereits morgens um 11 Uhr am Bahnhof und gingen gut gelaunt auf die knapp 540 km weite Reise in den Norden. Denn Ausrichter war in diesem Jahr der TuRa Harksheide in der Jugendherberge Neumünster.

Am Frankfurter Hauptbahnhof haben wir dann die 2. Hälfte unserer Reisegruppe, die Mädels der VSG Offenbach, getroffen. Ein wenig Spannung war vorprogrammiert beim Umsteigen in Hamburg, planmäßig hatten wir nur 8 Minuten Zeit für den Gleiswechsel, geschafft haben wir es dann sogar in 6 Minuten, nur um dann festzustellen das der Zug ausgefallen war. Aber bereits eine knappe halbe Stunde gab es die nächste Version und so kamen wir doch noch pünktlich zum Abendessen an.

Später am Abend kam dann auch noch unsere Gastspielerin Haizea von der Schachjugend Herborn hinzu. Sie wohnt seit 5 Monaten wieder in Spanien und ist extra über Hamburg für diese Meisterschaft eingeflogen. Damit dürfte sie wohl mit Abstand die weiteste Anreise zu diesem Turnier gehabt haben.

Von Mittwoch bis Freitag wurden dann jeweils Doppelrunden um 8:30 Uhr und 14:30 Uhr gespielt. Die Startrangliste ermittelte sich auf Basis des DWZ-Durchschnitts der Mannschaften ohne Berücksichtigung der Ersatzspielerinnen und wir waren auf Platz 15 von 20 qualifizierten Mannschaften gesetzt. So gab es direkt zum Auftakt gegen die an Nr. 5 gesetzte SG Leipzig eine Außenseiterrolle auszuhalten.

Diesem Druck hielten die Mädels mit Bravour stand und kamen zu einem verdienten 2½:1½ Erfolg der sogar noch etwas höher hätte ausfallen können, wenn Fenja nicht in besserer Stellung mannschaftsdienlich Remis angeboten hätte. Ein toller Start ins Turnier gelang dabei unter anderem Haizea: In einer scharf angelegten Partie mit entgegengesetzten Rochaden konnte sie in der Diagrammstellung mittels 22. ... a3 ihre Gegnerin verleiten den Königsschutz aufzugeben und nach 23. bxa3 Txa3 24. Sf1 Dc3! war die Stellung aufgabereif.

Wahrer Teamgeist zeigt sich auch wenn die ganze Mannschaft den "Langzeitspielenden" Gesellschaft beim Essen leistet.

In Runde 2 ging es dann wieder als Außenseiter gegen den an 7 gesetzten SK Nordhorn-Blanke. Nach 2 Stunden Spielzeit sah es dann zwischenzeitlich tatsächlich nach einer punktlosen Niederlage aus, doch eine weitere halbe Stunde später konnte Sarah ihre Partie dann etwas überraschend noch drehen und sorgte für den Ehrenpunkt zum 1:3.

Die 3. Runde brachte uns dann den an 9 gesetzten SC Borussia Friedrichsfelde und lediglich Haizea sorgte mit einem Remis dafür das wir nicht gänzlich leer ausgingen.

Die Veranstalter vom TuRa Harksheide Norderstedt gaben uns dann in der 4. Runde die Ehre und unsere Mädels besserten allesamt ihr Statistik auf.
Der glatte 4:0 Sieg tat der Spielerinnenseele nach den beiden vorherigen Niederlagen aber auch wirklich gut.

Jelena zeigte ihre taktische Stärke, als sie in der Diagrammstellung die Mattdrohung der weißen Dame auf h7 mit dem einfachen, aber effektiven g6 verhinderte und die Gegnerin nun mittels 14. Lg5? den Damentausch anbot. Dankend nahm Jelena das Tauschangebot an, da sie erkannt hatte das anschließend noch eine Leichtfigur bei ihrer Gegnerin hängen würde und so durfte sie nach 14. ... gxh5 15. Lxf6 Sxf6 16. Sxc6 Sxc6 und 17. Lxc6 mit einem Läufer mehr im rechten Diagramm in die technische Gewinnverwertung gehen.

Zum Hessenduell kam es dann in Runde 5, die Mädels der VSG Offenbach sind seit 2 Jahren Dauerkonkurrent unseres Teams und die Mannschaftskämpfe sind immer äußerst knapp, doch diesmal toppten die 8 Mädels alles vorhergehende.

Erst nach knapp 5 Stunden Spielzeit wurden die Punkte freundschaftlich 2:2 geteilt. Einen sehenswerten Knock-out setzte Fenja in der linken Diagrammstellung. Ihre Gegnerin hatte soeben 28. ... Db6 gespielt und nun folgte 29. Sd4! De5 30. Sf5 Sxf5 woraufhin nach dem Turmschach auf c8 nur noch ein Damenopfer das sofortige Matt verhindern kann. Der Rest der Partie ging dann von leichter Hand.

Als Dank für den weiteren Mannschaftspunkt gab es im Anschluss die an 6 gesetzten SF Brackel und erneut brauchte es über 4,5 Stunden Spieldauer um den Mannschaftspunkt mit Haizea´s abschließendem Remis zum 2:2 zu retten.

Der an 12 gesetzte Erfurter SK erwartete uns dann in der Abschlussrunde und es gab das 3. Unentschieden in Folge. Diesmal war es Jelena, die dem Team mit ihrem Abschlußremis den Mannschaftspunkt sicherte.

Doch zuvor gelang Sarah noch ein wirklich sehenswerter Turmfang gegen ihre Gegnerin. In der Diagrammstellung schränkte sie die Bewegungsfreiheit des schwarzen Turmes durch 30. La3 massiv ein und nach 30. ... Kd7 31. Kd2 Kc6 32. c3 Kb6 33. Kc2 Le7 34. Kb3 Lxa3 wurde der Turm auf a2 des Königs leichte Beute. Den Qualitätsvorsprung verwertete Sarah dann anschließend auch noch sehr sauber.

Die obligatorische Partiebesprechung mit hessischer Delegation.

In 5 von 7 Runden gingen unsere Mädels als Außenseiterinnen ans Brett und schafften es dennoch 50 % der Möglichen Brett- wie Mannschaftspunkte zu erspielen. In der Endtabelle war die unglaubliche Anzahl von 9 Mannschaften punktgleich mit 7 Mannschaftspunkten auf die Plätze 7-15 zu verteilen. Als erste Feinwertung wurde in diesem Jahr erstmals die Sonneborn-Berger Wertung herangezogen. Durch die vielen starken Gegnerinnen landeten unsere Mädels dadurch auf einem tollen 10. Platz!

Steckdosenknappheit kann in Zeiten von YouTube und WhatsApp schon mal zu Knuffereien führen 😉

Durch die lange Spieldauer, Partievorbereitungen und -nachbesprechungen blieb diesmal nicht so viel Zeit für Rahmenprogramm, aber für ein paar Runden Werwolf und andere Spielereien fand sich aber natürlich trotzdem noch ein wenig Zeit.

Bei der Siegerehrung bekam dann jedes qualifizierte Team noch einen Pokal und eine Erinnerungsmedaille gab es zudem für jede Teilnehmerin.

Die Rückfahrt verlief dann bei bester Stimmung, denn auch unsere Offenbacher Freundinnen konnten das Turnier mit 7 Mannschaftspunkten oberhalb ihres Startranglistenplatzes abschließen, erhofft reibungslos und so kamen wir pünktlich am Sylvestervorabend wieder um 20:45 Uhr am Bad Homburger Bahnhof an.

Ein großer Dank gebührt dem Ausrichter Eberhard Schabel nebst seinem tatkräftigem Team vom TuRa Harksheide sowie den beiden Schiedsrichtern Fabian Winker und Jan Bauer von der DSJ die allesamt dafür gesorgt haben das wir eine klasse DVM-Premiere erleben durften.

Alle Turnierdetails mit Einzelergebnissen und allen Partien zum nachspielen gibt es auf der DSJ-Homepage.

Hier noch ein paar Bildimpressionen: