In der Hessenliga geht es meist sehr eng zu. So endeten auch 24 der bisher 35 Matches mit einem Ergebnis zwischen 3:5 und 5:3. Das Spiel der Kurstädter gegen die Schachabteilung des TuS Dotzheim war da keine Ausnahme: Nach langem Ringen endete es mit einem 4:4 und brachte beide Teams endgültig in die Tabellenzone jenseits von Gut und Böse.
Die drittletzte Partie, die beendet wurde: Ersatzmann Manfred Kühlmeyer (links) verlor nach langer Gegenwehr gegen den Ersatzmann Peter Feist (der freilich die Nummer Zwei der Dotzheimer Rangliste ist).
Die Partien liefen zunächst ausgeglichen und an den vier Spitzenbrettern sowie an Brett 7 gaben Ryhor Isserman, Egon Merkle, Ralf Dunsbach, Walter Schmidt und Ramat Faqiry ihre ausgekämpften, gleichwohl wenig spannenden, Partien remis. Zu dem Zeitpunkt hatte Ingo Hanemann seine leichte Druckstellung zu einem Qualitätsgewinn kondensiert, allerdings schien der Sieg in weiter Ferne.
Da die beiden anderen Bad Homburger leicht schlechter standen, keimte kurz der Gedanke, drei weitere Remisen zum 4:4 Endstand anzubieten. Aber nach Rücksprache mit Ingo Hanemann ergab sich, dass dieser gute Gewinnchancen sah und so wurde daraus nichts.
Eine mutige Entscheidung, denn als nächstes ging eine Partie den Bach hinunter: Manfred Kühlmeyer hatte sich mit Schwarz die ganze Zeit zäh verteidigt, musste einen Bauern geben, sah aber noch Hoffnung, als sein Gegner in der linken Diagrammstellung 55. h5 zog und antwortete 55. ... g5.
Aber sein Gegner hatte alles genau berechnet und erzielte mit dem feinen Läuferopfer 56. Lxf5 Kxf5 57. Kg7 Kg4 58. h6 Le4 59. c4! (rechtes Diagramm) zwei Freibauern und eine glatte Gewinnstellung. Damit gingen die Gastgeber erstmals in Führung!
Ingo Hanemann unter Druck: Er musste jetzt gewinnen und sich des gegnerischen Läuferpaares erwehren.
Ingo Hanemann hielt Wort. Im linken Diagramm droht er 54. Lc3 mit Läufertausch. Es kann sein, dass Schwarz besser abgewartet hätte, aber er entschied sich für den Bauerndurchbruch: 53. ... f4?! 54. exf4 Lxd4 55. Lc3 Lf2 und setzte voll auf Freibauern und sein bewegliches Läuferpaar.
Aber Ingo Hanemann hatte das vorausgesehen und entschied die Partie mit dem starken 56. f5+! Kd6 57. f6 d4! (rechtes Diagramm).
Wieder eine Krise, aber jetzt entschied das vorbereitete und coole 58. Lb2! Lxg3 59. Lxd4 den Tag. Der Bauer auf f7 erwies sich als unhaltbar und schnell!
Der Schlusspunkt: Manfred Kroth spielte wieder einmal am längsten und hielt sein Turmendspiel mit Minusbauern zum 4:4 Endstand.
Als schließlich Manfred Kroth als Letzter auch noch remisiserte, war es insgesamt ein gelungener Nachmittag für die Bad Homburger: 4:4 ist ein gutes Ergebnis, auch wenn man an der einen oder anderen Stelle auf wenig mehr hätte hoffen können. (W.S.)
Die Einzelergebnisse:
| SAbt. TuS Dotzheim | SK Bad Homburg | 4,0 - 4,0 | ||
|---|---|---|---|---|
| Valeriy Krenz | 2199 | FM Ryhor Isserman | 2250 | ½ - ½ |
| Stefan Meyer | 2086 | Egon Merkle | 2149 | ½ - ½ |
| Kurt Schreiber | 2037 | FM Ralf Dunsbach | 2102 | ½ - ½ |
| Dirk Emmerich | 2121 | Walter Schmidt | 2154 | ½ - ½ |
| Frank Krahe | 2098 | Ingo Hanemann | 2120 | 0 - 1 |
| Georg Regis | 1980 | Manfred Kroth | 1992 | ½ - ½ |
| Peter Wafzik | 2045 | Ramat Faqiry | 1948 | ½ - ½ |
| Peter Feist | 2145 | Manfred Kühlmeyer | 2067 | 1 - 0 |