Springe zum Inhalt

4er-Pokal: Oberursel bietet Ex-Zweitliga-Mannschaft auf und revanchiert sich

Sehr selten dürfte es in den letzten 10 Jahren eine so starke Besetzung in einem Kampf des 4er-Pokals auf Bezirksebene gegeben haben. Zunächst sah alles noch harmlos aus, denn anfangs war im Parkhotel nur der allseits erwartete Thomas Schwenkreis zugegen. Aber dann marschierte Oberursel ein: Daniel Malek, Robert Schlamp und Jan Sohl spielten auf den Brettern 1-3! Offenbar hatte der Nachbarverein keine Mühen gescheut, um sich für das verlorene Aufstiegsspiel zu revanchieren.

Bad Homburg trat mit der gleichen Besetzung wie zur Auftaktrunde an - wahrlich nicht schlecht, aber im Vergleich mit der Oberurseler Oberligamannschaft war der Gastgeber mit seinem Hessenliga-Team nun Außenseiter.

Das Match begann nach einer Fotosession von Turnierleiter Hans-Dieter Post (Schöne Fotos samt diesem Bericht auf der Bezirks-Homepage) hochkonzentriert und an allen 4 Partien schien Weiß am spürbar längeren Hebel zu sitzen.


Blick in den Spielsaal, übrigens der gleiche, in dem auch das Queens-Chess 2007 ausgetragen wurde. (Foto: H.D. Post)

Ryhor Isserman blieb mit seinem Königsinder bis zum Ende leider ohne Chance gegen den vorzüglichen Positionsspieler Daniel Malek: 0:1 für Oberursel.

Umgekehrt hatten Walter Schmidt und Ingo Hanemann an den beiden Mittelbrettern mit Weiß ihre Gegner Schlamp und Sohl voll im Griff. Beide konnten ihre Stellung ebenfalls sukzessive verstärken und schienen mit ihrem inzwischen erzielten Materialvorteil auf der Gewinnerstraße. Und wieder umgekehrt an Brett 4: Thomas Schwenkreis beherrschte den Sizilianer von Manfred Kroth scheinbar nach Belieben, wenn Letzterer auch dank einer offenen Königsstellung stets auf seine praktischen Konterchancen pochen konnte.

Die Prognose lautete daher also auf 4 Weißsiege, somit 2:2 und Stichkampf aufgrund der ebenfalls identischen Berliner Wertung. Aber es sollte nicht sein: Zwar holte Walter Schmidt sicher den Skalp von Robert Schlamp, aber leider verdarb Ingo Hanemann bei knapp werdender Zeit auf der Suche nach dem klarsten Gewinnweg seine Stellung zunächst zum Remis - nur um dann auch durch eine weitere Unkonzentriertheit gar noch zu verlieren! Großes Kino für Jan Sohl!

Damit war das Match gelaufen - und just in der letzten Minute gelang Manfred Kroth noch das Dauerschach-Wunder: Bad Homburg schied nach großem Kampf letztlich verdient mit 1½:2½ gegen eine bärenstarke Oberurseler Mannschaft aus. Man war dicht dran, aber dann hat es leider doch nicht gereicht. Das war das Fazit nach dem 4stündigen Match.

Die Einzelergebnisse

Bad Homburg Oberursel 1½-2½
FM Ryhor Isserman   2260    Daniel Malek 2321    0:1
Walter Schmidt 2179 FM Robert Schlamp 2285 1:0
Ingo Hanemann 2109 Jan Sohl 2080 0:1
Manfred Kroth ---- Thomas Schwenkreis   2104 ½:½

Der Schachklub bedankt sich noch einmal sehr herzlich bei Joachim Petry vom Parkhotel Bad Homburg, der unkompliziert den Hölderlin Saal seines Hotels für das Match zur Verfügung gestellt hatte.