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2 Kantersiege in Hessenliga und im Jugendbereich!

1. Mannschaft, Hessenliga: Wer hätte das gedacht? Gleich im ersten Spiel in der Hessenliga setzte der Aufsteiger Bad Homburg ein deutliches Warnsignal an die Gegner. Der Gast aus Dettingen wurde von Bad Homburg als direkter Konkurrent im realistischen Kampf um den Klassenerhalt eingeschätzt, konnte aber nur mit vier Stammspielern antreten. Die Kurstädter hatten dieses Problem wahrlich nicht und so ging man ganz optimistisch ins Rennen.

   

Mit dem ersten Schuß traf Dirk Schneider gleich ins Schwarze, als er seinen Gegner in einer verwickelten Theorievariante auskombinierte und trotz verlustig gegangener Rochade einen Bauern gewann und die Initiative übernahm. In der Diagrammstellung ist es nach 16. ... d4 schon vorbei, auch wenn Weiß noch ein paar Tricks hatte. Ein schöner und schneller Sieg für Dirk Schneider!

In der 4. Spielstunde fielen dann die Punkte schlag auf Schlag, zu groß war die Überlegenheit gerade an den hinteren Brettern: Ralf Dunsbach gewann sehr hübsch, wie ein Blick auf das Diagramm zeigt, aber auch Richard Kaiser und Manfred Kroth ließen ihren Gegnern keine Chance. Damit stand es lange 4:0, ehe Volker Novak seinen Vorteil auch sicher verwertete.

Hätte Walter Schmidt in dieser Phase nicht in Zeitnot die Aktivität des Gegners völlig unterschätzt (er wurde mattgesetzt!), wäre es noch schlimmer für die Gäste gekommen. Aber auch so setzte sich Bad Homburg sicher in Szene, denn Egon Merkle gab seine Partie nach langem Kampf remis, ehe Ryhor Isserman einmal mehr sein fünfstündiges Druckspiel mit einem sicheren Erfolg krönte.

Durch deren Aufstellungsprobleme war der Gegner kein echter Prüfstein, aber allemal ist der 6½:1½ Sieg ein vorzüglicher Start in die Hessenliga. Im nächsten Spiel in Lorsch wird es deutlich härter zur Sache gehen. (W.S.)

Bericht in der Taunuszeitung

2. Mannschaft, Bezirksoberliga: Motiviert, geschlossen und in Komplettbesetzung trat die zweite Mannschaft zu ihrem ersten Verbandsspiel in der Bezirksoberliga beim Frankfurter TV 1860 an. Dies umso mehr, als die Umstrukturierungen in der Mannschaft und ein gutes, entspanntes und kameradschaftliches Klima Lust auf Schach machten.

Mannschaftsführer Thomas Mussler ging davon aus, dass die Punkte an den Brettern 2 bis 7 erkämpft werden mussten. Denn es war klar, dass er selbst am Spitzenbrett gegen das erste Brett der Frankfurter einen schweren Stand haben würde, während Manfred Kühlmeyer - am letzten Brett als Joker eingesetzt – wahrscheinlich punkten würde. Außerdem wurde die Farbwahl der Homburger Spieler ebenso berücksichtigt, wie die Spielstärke der Frankfurter Spieler, die mit einem Durchschnitt von DWZ 1927 zu den Aufstiegsfavoriten dieser Saison zählen.

Erst schien die Rechnung aufzugehen, denn lange Zeit standen Bad Homburger und Frankfurter ausgeglichen. Das taktische kluge Remis von Matthias Siegmann schien dies zu bestätigen - bis dann am sechsten Brett urplötzlich Adrian Cipca seine Partie wegschmiss. Und das war gleichzeitig der Auftakt zu einer Reihe von Folgepannen!

In vorteilhafter, jedenfalls nicht ausgekämpfter, Stellung bot Ramat Faqiry am zweiten Brett Remis an (vgl. Diagramm). In strategisch vergleichbarer Stellung begann z.B. der Kampf Dahlheimer - Isserman (siehe oben) erst und sollte noch 4 Stunden dauern!

Paul Lenhart warf am vierten Brett in deutlich besserer Stellung gleich die ganze Partie hinterher. Otto Reimer, am fünften Brett – schon in schwieriger Stellung – opferte mit Mogelchancen einen Springer, wurde aber cool ausgekontert. Einzig Hellmuth Lebermann am dritten Brett kämpfte wie ein Löwe und konnte gegen seinen starken Gegner ein verdientes Remis herausholen.

Zeitgleich gewann Manfred Kühlmeyer erwartet, während das Kaugummischach von Mannschaftsführer Thomas Mussler am Ende gegen ein übermächtiges Läuferpaar mit Minusbauern nicht den gewünschten Erfolg brachte, dafür aber das eingangs kalkulierte Resultat: Brett 8 Gewinn, Brett 1 Verlust: 5½:2½ das Endergebnis.

Somit wäre insgesamt ein 4:4 durchaus denkbar gewesen und das hohe Verlustergebnis darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass man mit Blick auf das schachliche Niveau allen Mannschaften der Liga auf Augenhöhe begegnen kann. Die Mannschaft gibt ein geschlossenes und gutes Bild ab, lediglich in der Absprache der Koordination während des Kampfes sind noch ein paar Defizite vorhanden, die aber mit den nächsten Begegnungen sicherlich ausgeräumt sein werden. (T.M.)

3. Mannschaft, Bezirksklasse: In der Bezirksklasse hatte die 3. Mannschaft ihre erste Begegnung in der Spielsaison 2009/10 und trat zuhause gegen Fechenheim 2 in folgender Besetzung an: Wilfrid Vogel, Oliver Annen, Rainer Berg, Julius Kühn, Benjamin Kilb, Frank Hoffmann, Frank Müller und Marco Rolf.

Spielverlauf: Als nach knapp 2 Stunden Gesamtspielzeit der Gegner von Rainer Berg im 34. Zug plötzlich aufgab, nachdem dieser sich den dritten Bauern einverleibt hatte und nun mit Qualitätsnachteil und 7 (!) Bauern eine gute Verteidigungsbastion bildete, und für den Gegnern mit nur noch 4 Bauern schwer angreifbar erschien.

Die von Rainer Berg verbrauchte Bedenkzeit betrug bis hier erst 20 Minuten, während die sein Gegner noch 40 Minuten bis zur 1. Zeit-Kontrolle hatte. Damit gab der Mannschaftsführer seiner Mannschaft wieder mal differierende Beispiele vor. Das gute Beispiel war natürlich der frühe Punktgewinn und das schlechte, dass für ein gutes bzw. siegreiches Spiel oft erst die Nutzung der Bedenkzeit den Ausschlag gibt. Denn zu diesem Zeitpunkt befanden sich die meisten übrigen anwesenden Spieler (gerade auch der 1.Mannschaft) erst beim 16./17. Zug.

Nach dieser 1:0 Führung ging es dann Schlag auf Schlag. 10 Minuten später einigte sich Frank Müller mit seinem Gegner auf remis, während Frank Hoffmann leider einen Punktverlust vermelden musste und Marco Rolf ebenfalls einen halben Zähler einfuhr.

So stand es also nach Vorliegen von 4 Ergebnissen erst mal ausgeglichen 2:2. Der in Zeitnot geratene Benjamin Kilb überschritt vor dem Hintergrund eines an sich verlorenen Endspiels auch noch die Zeit.

Gleich darauf gewann Julius Kühn, der früh einen Bauern gewann (Diagramm), mit souveräner Technik die ganze Partie, so dass das Zwischenergebnis nun auf 3:3 immer noch ausgeglichen war.

Schließlich konnte Wilfrid Vogel am Spitzenbrett noch vor der sich anbahnenden Zeitnotphasen beider Spieler die Partie zu seinen Gunsten entscheiden, so dass Bad Homburg mit 4:3 erneut in Führung ging. Nun hätten wir es Oliver Annen am 2. Brett sehr gegönnt, punktmäßig etwas bei zu steuern, aber er hatte sich durch sein wohl doch etwas zu gewagtes Angriffsspiel verausgabt und seine schluss-akkordliche Opferspielführung konnte keinen zählbaren Punktgewinn mehr einbringen, so dass Fechenheim 2 auf ein Unentschieden mit 4:4 aufschloss. (R.B.)

4. Mannschaft, Kreisklasse: Den Vogel schoß die Jugendmannschaft um Erhard Siegel ab: Mit einem glatten 6:0 bei den Königsjägern in Hungen. Dabei zeigte sich der Pädagoge und Mannschaftsführer sehr beeindruckt vom persönlichen Auftreten der 5 Jugendlichen: unaufgeregt, angenehm, locker und dennoch sehr konzentriert!

Schnell brachten die Brüder Niels (10 Jahre) und Claas Latta (13) die Mannschaft mit 2:0 in Führung. Alexei Torgachov (10) steuerte den 3. Punkt bei. Am Spitzenbrett gewann Jonas Lenz (fast 14) souverän, kurz bevor Erhard Siegel den 5. Punkt in Folge einführ.

Den Abschluss machte Thomas Roider (15) in seiner allerersten Turnierpartie zum prächtigen 6:0 Endstand! Er ließ nach einem Qualitätsgewinn seinem Gegner im Endspiel keine Chance.

Herzlichen Glückwunsch und weiter so!