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Das war knapp: Sieg im Hessenliga-Derby

Seit Bad Homburg und Bad Nauheim beide in der Hessenliga agieren, sind die von großer Freundschaft bei gleichzeitiger sportlicher Rivalität geprägten Kämpfe immer eng - und immer hat Bad Homburg das bessere Ende für sich gehabt.

In diesem Jahr mussten beide Mannschaften mit vergebenen Punkten aus der ersten Runde leben, was den Kampf nicht leichter machte. Und wieder geschah es: Mit einem nicht mehr für möglich gehaltenen 4½:3½ Sieg schnappte Gastgeber Bad Homburg den Gästen die Butter vom Brot.


Schöne Atmosphäre im Kurhaus Bad Homburg: Es hieß gleich 2x Kurstadt gegen Badestadt.

Einen Auftakt nach Maß setzte Manfred Kroth. Er nutzte einen krassen Fingerfehler (In der Diagrammstellung zog der völlig erschütterte Henrik Bollmann unerklärlich 7. d4??.) seines Gegners vorbildlich aus und brachte Bad Homburg schnell mit 1:0 in Führung.

Aber das war nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn sowohl Walter Schmidt als auch Ramat Faqiry zeigten sich mit Weiß an diesem Tag völlig überfordert und es war schnell absehbar, dass diese beiden verlieren würden.

Zusammen mit zwei korrekten Remisen von Richard Kaiser und Ryhor Isserman stand der Kampf also 2:3 aus Bad Homburger Sicht. Hinzu kam eine sehr perspektivlose Stellung von Ingo Hanemann und ein völlig unabsehbares Hauen und Stechen von Mannschaftsführer Egon Merkle, so dass Ralf Dunsbach seine bessere Stellung vorbildlich auf Gewinn spielte. Aber das sollte sich zum Bumerang erweisen, denn nach einigen Zügen kämpfe auch er ums Überleben.

Dann kam aber die Zeitnotphase. Und es kam zum Dreifach-Schlag: Erst gewann Egon Merkle in einer dramatischen Schlacht gegen den jungen und aufstrebenden Dominik Will. Fast zeitgleich nutzte Ingo Hanemann seine plötzlich beweglichen Figuren und gewann unerbittlich - und plötzlich stand es 4:3 aus Bad Homburger Sicht.


Ingo Hanemann, hier schon bei der Partiebesprechung, erwies sich als glänzender Verteidiger.

Damit war überraschend innerhalb weniger Minuten die Niederlage abgewendet und das machte die Bad Homburger schon glücklich! Mehr schien auch nicht drin, denn das Turmendspiel von Ralf Dunsbach war glatt verloren.

Aber der anstrengende Kampf forderte weiteres Tribut: Weiß vergab den Gewinn, über den alle Kiebitze tuschelten (ganz trivial war es aber nicht) - und zur großen Enttäuschung der Gäste behielt Bad Homburg alle Punkte zu Hause.


Vor dem letzten Zug. Ernst Fromme zog Kf7?, sah aber nach ... c2! ein, dass es nur zum Remis reichen würde. Es sieht so aus, als ob nur das genaue Te1! gewinnt.

Es waren wichtige Punkte, denn die nächsten Spiele gegen die mit Titelträgern gespickten Mannschaften aus Heusenstamm und Griesheim werden wahrlich nicht leicht! Und der Schachklub wünscht Bad Nauheim viel Glück im Abstiegskampf! (W.S.)

Die Einzelergebnisse:

SK Bad Homburg SC Bad Nauheim 4,5 - 3,5
FM Ryhor Isserman  2273  FM Lothar Schnitzspan  2260  ½ - ½
Egon Merkle  2149  Dominik Will  2054  1 - 0
FM Ralf Dunsbach  2115  Ernst Fromme  2149  ½ - ½
Walter Schmidt  2154  Erwin Kaliski  2106  0 - 1
Richard Kaiser  2102  Patrick Will  2015  ½ - ½
Ingo Hanemann  2120  Gerhard Diez  1886  1 - 0
Manfred Kroth  1992  Henrik Bollmann  2040  1 - 0
Ramat Faqiry  1948  Matthias Willems  1950  0 - 1

Der Kampf aus Bad Nauheimer Sicht