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Hessenliga: Remis gegen Aufsteiger Fulda

Bei schönstem Schachwetter - es war trübe und nasskalt - begrüßten die Kurstädter den frisch in die Hessenliga zurückgekehrten SC Fulda. Der Gegner war wieder einmal schwer einzuschätzen. Natürlich ein Aufsteiger, von daher schon mal aufstrebend. Dazu noch zweimal gewonnen, wobei allerdings der Sieg gegen Nied glücklich gewesen war.

Beide Teams hatten einen Ersatzmann dabei, was aber angesichts deren Stärke keine Schwächung darstellte. Und so begann der Kampf auf Augenhöhe.

Das Spiel entwickelte sich aber gar nicht gut für Bad Homburg. Ryhor Isserman, das heimische Spitzenbrett, das in der Mannschaft ungewohnt gar nicht in Fahrt kommt, opferte gegen Vitaly Ugolyk optimistisch Material, sah es aber nie wieder.

Es war bereits nach 2 Stunden absehbar, dass diese Partie verloren gehen würde. Da allerdings Ingo Hanemann und Ralf Dunsbach weit überlegen standen, konnten sich Volker Novak und Mannschaftsführer Dirk Schneider je ein kurzes Remis leisten. In der Tat verstärkte Ingo Hanemann technisch einwandfrei seine Stellung und stand kurz danach vor dem Endspiel-Sieg, den er noch vor der Zeitkontrolle sicher abholte.

Aber das Unglück schlug an Brett 2 zu: Ralf Dunsbach hatte in der Diagrammstellung energisch (man hörte es im ganzen Saal!) die Dame geopfert: 28. Lxc6 Sxc6 29. Dxc7! Dxc7 30. Sxe6. Der Gegner verteidigte sich aber zu Recht sehr aktiv mit 30. ... Da5! 31. Sxf8+ Kg8 und hatte genügend Drohungen, um den derzeitigen Materialnachteil zu kompensieren. Nach 32. Sf3? Sd4 war Schwarz schon am Drücker und zwang den Bad Homburger Fide-Meister rasch zur Aufgabe.

So weit, so schlecht: Es stand bis zur recht hektischen Zeitkontrolle 2:3 gegen Bad Homburg.

  
Die Endspielstellungen von Walter Schmidt, Richard Kaiser und Egon Merkle, nachdem sich die Zeitnotphase beruhigt hatte. Überall ein Mehrbauer, aber leider gewann nur Egon Merkle seine Stellung.

Nachdem sich die Gemüter wieder von der Zeitnot erholt hatten, erfolgte eine Bestandsaufahme: In obigen Diagrammstellungen war überall Bad Homburg am Drücker, und es musste doch noch zu schaffen sein, den Rückstand aufzuholen. Und in der Tat avancierte Egon Merkle zum Matchwinner: Er führte seinen Vorteil - den er übrigens erneut nach haarsträubenden Verwicklugnen erzielt hatte - mit sauberer Technik zum Sieg. Die beiden anderen Partien endeten nach über 5 Stunden remis, wobei die Chancenauswertung verbesserungsfähig war.

4:4 der Endstand. Angesichts der vergebenen Chancen ist das eher ein Punktverlust. Dennoch konnte Bad Homburg den zweiten Platz halten und wird (gemeinsam mit Bad Homburg II) in 7 Wochen zum Derby nach Bad Nauheim reisen. (W.S.)


Egon Merkle ist jetzt Topscorer der Hessenliga!

Die Einzelergebnisse:

SK Bad Homburg I SC Fulda I 4,0 - 4,0
FM Ryhor Isserman  2271  Vitaly Ugolyk  2220  0 - 1
FM Ralf Dunsbach  2141  Matthias Berndt  2117  0 - 1
Walter Schmidt  2187  Martin Weise  2112  ½ - ½
Richard Kaiser  2089  FM Paul Kloninger  2246  ½ - ½
Egon Merkle  2114  FM Matthias Kierzek  2097  1 - 0
Ingo Hanemann  2099  Marius Fritz  1872  1 - 0
Dirk Schneider  1985  Norbert Sehn  1928  ½ - ½
Volker Novak  2077  Philipp Reh  1899  ½ - ½