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Endlich mal wieder ein Sieg in der Hessenliga

1. Mannschaft, Hessenliga:
Nach zuletzt drei mehr oder weniger knappen Niederlagen gegen die drei Spitzenreiter der Hessenliga sehnte sich der Schachklub Bad Homburg wieder einmal nach einem Sieg. Nur eine geringe Rolle spielte dabei die Aussicht, damit auch rechnerisch dem Abstieg entrinnen zu können - davor hatten die Kurstädter keine Angst mehr.

Beim SV Hofheim II wurde im neu renovierten "Haus der Vereine" gespielt: Vorzügliche Spielbedingungen und Bad Homburg durfte sogar im "Raum Homburg" spielen.

Von der sympathischen Gastgeber-Mannschaft, die auf dem vorletzten Platz mit dem Rücken zur Wand steht, erwartete die praktisch vollzählig angetretene Bad Homburger Mannschaft ein heftiges Aufbäumen. Dies mag auch die Absicht der Gastgeber gewesen sein, aber es war schnell klar, dass sie die Punkte abgeben würden.

Zwar hatte Manfred Kroth nach einem Fingerfehler ein bis zwei Bauern verloren und stand rasch hoffnungslos (eigentlich - siehe unten!).

Aber das machte Ingo Hanemann mehr als wett: Er spielte mit leichter Hand seinen erfahrenen Gegner Helmut Kaulfuss nieder und konnte bereits nach 2 Stunden den überlegenen Sieg vermelden. In der linken Diagrammstellung brach Ingo Hanemann zunächst mit 14. Sd5! Lxd5 15. cxd5 die Linien auf. Wie schlimm das war, kann man in der rechten Diagrammstellung sehen, als Schwarz nach 25. Le3 bereits aufgab.

Da auch Richard Kaiser und Spitzenbrett Ryhor Isserman deutlich besser standen, konnten Walter Schmidt und Ralf Dunsbach aus einer Position der Stärke heraus remisieren. Kurz danach fiel dann auch tatsächlich die Entscheidung an den genannten Brettern: Sowohl Richard Kaiser als auch Ryhor Isserman konnten ihre hoch überlegene Position gewinnen. Damit stand es erst einmal 4:1 für Bad Homburg - und noch immer lebte Manfred Kroth.


Mannschaftsführer Volker Novak und Spitzenbrett Ryhor Isserman kibitzen bei Richard Kaiser. Die Gesichtszüge zeigen es, die Partie war bereits nicht mehr spannend: Kurz danach strich Reinhard Zunker mit den Worten "Ich sollte aufgeben, sonst verliere ich noch!" die Segel.

Da Dirk Schneider trotz einer Mehrqualität kritisch stand, entschied sich Mannschaftsführer Volker Novak bei überlegener Stellung zu einem taktischen Remisangebot, das der Gegner nicht gut ablehnen konnte: 4½ Punkte auf dem Konto, der Sieg war schon mal sicher.

Aber es kam noch besser: Manfred Kroth kämpfte immer noch und gab trotz schlechter Stellung wenig Terrain preis. Hier eine Stichelei, dort eine kleine Drohung - und plötzlich war es da: Das Dauerschach!


Diese Partie war als einzige so richtig spannend: Dirk Schneider (rechts) in der Zeitnotphase gegen Ralf Rechel. In der Diagrammstellung folgte 30. Txg7+!. Vielleicht hätte jetzt das genaue 30. ... Kh8! 31. Tg8+ Dxg8 32. Df6+ Dg7 33. Dxf5 Tf8! gewonnen, weil dann 34. Dxd5 an 34. ... Dh6! gescheitert wäre, aber es folgte schwächer 30. ... Dxg7 31. Dxf5 Tf8 32. Dxd5+ Kh8 33. Ld1! und Weiß rettete sich.

Der kämpferische Dirk Schneider setzte sich als letzter spielend wieder einmal in Szene, als er in einer verwickelten Partie noch vor der Zeitkontrolle remisieren konnte.

Insgesamt konnten also die Bad Homburger mit 5½:2½ Punkten gewinnen und liegen jetzt auf einem Tabellen-Mittelplatz. Leider bedeutet dieser Sieg auch, dass der SV Hofheim ganz tief im Schlamassel steckt. Aus eigener Kraft dürfte der Klassenerhalt nicht mehr zu schaffen sein. (W.S.)

Die Einzelergebnisse:

SV Hofheim II SK Bad Homburg 2½ - 5½
Michael Tischendorf  2097  FM Ryhor Isserman  2246  0 - 1
Jan-Christian Schröder  2188  Walter Schmidt  2188  ½ - ½
Reinhard Zunker  2130  Richard Kaiser  2137  0 - 1
Moritz Dittmann  1964  FM Ralf Dunsbach  2126  ½ - ½
Helmut Kaulfuss  2117  Ingo Hanemann  2117  0 - 1
Peter Kopp  1988  Volker Novak  2095  ½ - ½
Ralf Rechel  2058  Dirk Schneider  1984  ½ - ½
Anna-Luise Heymann-Lobzhanidze  1965  Manfred Kroth  1954  ½ - ½

2. Mannschaft, Bezirksoberliga: Im Kampf um die Meisterschaft ließ Bad Homburg II beim 4:4 gegen den SC Niedereschbach einen Punkt liegen. Ab jetzt wird es wirklich eng, aber es könnte noch nach Brettpunkten zum Aufstieg reichen!

3. Mannschaft, Bezirksliga: Volle Auswahl aus 11 Spielern hatte Non-Playing-Captain Rainer Berg und führte so seine Mannschaft zu einem 4:4 gegen die Bad Vilbeler Schachfreunde II. Zum Bericht.

4. Mannschaft, Kreisliga: Auch die 4. Mannschaft konnte aus vielen Spielern wählen und zog die Jugend-Variante: Es reichte zu einem Brettpunkt gegen die haushoch favorisierten Tabellenführer SV 1926 Neu-Isenburg 2. Zum Bericht.