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Mannschaftskämpfe: Nur ein 4:4 in der Bezirksoberliga

An diesem Spieltag verschlechterten sich die Aufstiegschancen in der Bezirksoberliga leider erheblich. Dagegen kam der Schachklub Bad Homburg in der Verbandsliga und der Bezirksklasse zu Siegen. Erfreulich, dass wieder alle 30 Bretter belegt waren.

1. Mannschaft, Verbandsliga Süd: Für die erste Mannschaft geht es seit dem letzten Spiel um die goldene Ananas. Aber natürlich möchte man die insgesamt doch ganz gute Saison auch noch erfolgreich abschließen, auch wenn es mit dem Aufstieg sicher nichts mehr wird.
Dem Gast aus Niederbrechen ging es ähnlich und rasch hatten sich Wolfgang Hettler und Dirk Schneider an den hinteren Brettern auf Remis geeinigt. Das gleiche Ergebnis erzielte Walter Schmidt nach 3½ Stunden, da beide Kontrahenten in noch unklarer Stellung dem Zeitnotwirrwarr aus dem Weg gehen wollten.
Die anderen Partien wurden dann aber entschieden: Um diese Zeit war klar, dass Ersatzmann Werner Hoffmann sein Endspiel nicht würde halten können. Auch Richard Kaiser, die ganze Zeit sehr passiv stehend musste seinem hohen Zeitverbrauch Tribut zollen und beging in Zeitnot einen taktischen Fehler, der ihn die Partie kostete: 1½:3½ nach 4 Stunden.
Glücklicherweise standen die anderen Bretter deutlich besser. Sowohl Mannschaftsführer Jochen Ellrich als auch Egon Biondic konnten nämlich ihre überlegen geführten positionellen Endspiele glatt siegreich gestalten und glichen den Kampf aus.
Das Match wurde also am Spitzenbrett entschieden: Dort hatte Ryhor Isserman eine schwerblütige Stellung auf dem Brett. In Zeitnot gewann er zwar einen Bauern, aber dafür schien der Läufer auf h3 abgeklemmt. Hier zeigte Ryhor aber seine Klasse: Weit vorher bereits vorbereitet, spielte er in der Diagrammstellung 1. ... e4 und knockte seinen Gegner nach 2. Sf2 mit der Keule 2. ... Lg2!! aus. Faktisch war das die Entscheidung, auch wenn der Bad Homburger Meister danach noch in einem von pikanten Schlägen geprägten Schlußspiel seine ganze Kraft aufwenden musste.
Damit gewann die 1. Mannschaft verdient mit 4½:3½ und hofft auf die Vizemeisterschaft, ist derzeit aber noch Dritter. (W.S.)

2. Mannschaft, Bezirksoberliga: Fast ausgeträumt ist der Aufstieg in die Landesklasse, nachdem es bei der nominell viel schwächer einzustufenden Mannschaft des Frankfurter TV nur zu einem 4:4 reichte.
Eigentlich sah es nach den ersten beiden Stunden nach mehr aus. An den beiden Spitzenbrettern hatte Theo Fischer gegen die Nr. 1 des Gegners, Grover Rondonuwu, das Remis halten können und Dr. Volker Novak konnte in der Partie auch nicht die Remisbreite verlassen.
Ramat Faqiry stand an Brett 8 schnell auf Sieg und brachte die Partie entsprechend zu Ende, während Paul Lenhart an Brett 7 das Remisangebot seines Gegners annahm.
Die restlichen vier Partien gegen allesamt wertungsniedrigere Gegner sollten zu einem klaren Sieg verhelfen, doch plötzlich standen Jürgen Roser an Brett 4 und Hellmuth Lebermann an Brett 5 nach einem groben Patzer auf Verlust.
Gerhard Braunberger konnte zwischenzeitlich einen Sieg einfahren, wonach es an Günter Horny hing, eine zwischenzeitlich schwächer stehende Partie zum Sieg zu führen. Trotz kräftiger Mithilfe des Gegners ließ sich das Turmendspiel auf den ersten Blick nicht gewinnen, so dass man mit 4:4 auseinanderging.
Da die Schachfreunde aus Frankfurt ihren Wettkampf gewannen, sieht es nun sehr stark nach der Vizemeisterschaft aus. (G.H.)

3. Mannschaft, Bezirksklasse: Rache ist süß! Nachdem wir in Gießen in der letzten Saison unglücklich verloren haben, stand dieses Mal also die Revanche an. Unsere Besetzung war ausgesprochen gut - mit Paul und Otto fehlten lediglich unsere beiden Spitzenbretter - der Rest war zum großen Kampf bereit. Gießen dagegen kam auffällig ersatzgeschwächt und hatte überwiegend Jugendspieler aufgestellt.
Doch die sollten sich überraschend gut verkaufen. Jedoch nicht gut genug für unsere Dritte: Mit dem Endergebnis von 6-2 platzierte sich die Mannschaft der SK Bad Homburg III zum Saisonabschluss auf dem dritten Tabellenplatz in der Bezirksklasse. Den Erfolg möglich machten vor allem unser Ersatzmann Horst Henke sowie Matthias Siegmann, Julius Kühn, Stefan Hartung und Wilfrid Vogel, die jeweils den vollen Punkt einfahren konnten. Letzterer zwar mit einigen Problemen im Partieverlauf - aber Wilfrids Klasse und ein langer Atem führten schließlich doch zum Erfolg.
Oliver Simon und Helmut Desor remisierten ihre Partien. Helmut musste gegen ein Mitglied des Donchenko-Clans antreten, was man in der ein oder anderen Situation durchaus merkte. Dennoch ist er seiner Linie treu geblieben: Helmut Desor hat es geschaft alle seine sieben Partien dieser Saison zu remisiseren und das sowohl gegen deutlich stärkere als auch deutlich schwächere Gegner.
Den einzigen Verlustpunkt steuerte Mannschaftsführer Frank Hoffmann bei, der nach nicht einmal vier Stunden Schlaf am Sonntag direkt aus Bremen kommend ans Brett ging (und sich im Nachgang wünschte, dies nicht getan zu haben). Nach einer Neuerung seines Gegners im ersten Zug (1. e3), konnte Frank eine für ihn zufriedenstellende Stellung aufbauen und gewann dazu noch die Qualität. Auf Gewinn stehend entschloss er sich - statt die Partie gefahrlos einzutüten - mit seinem König auf den Jacobsweg zu gehen. Dieser endete dann allerdings, gastfreundlich wie Frank ist, mit einem Hilfsmatt und damit dem Verlust der Partie (Ganz in der Hape Kerkeling-Manier: "Ich bin dann mal weg"). (F.H.)

4. Mannschaft, Kreisliga: Die 4. Mannschaft unterlag knapp mit 2½:3½ gegen den Tabellenzweiten Bad Nauheim V. Dabei konnte Rainer Berg schon nach einer Stunde den Sack zu machen und einen vollen Punkt einfahren.
Eine starke Leistung lieferte Marco Rolf ab, der den Franzosen seines Gegners stark unter Druck setzte und die Schwächen gut zu einem 2-Bauernvorteil samt Partiegewinn ausnutzte. Frank Müller holte nach zwischendurch verlorener Stellung noch ein Remis, aber es sollte nicht mehr reichen. Zwar kämpfte Mannschaftsführer und Hotelier Joachim Petry wie ein angeschossener Bär um sein Überleben, aber die Hypothek mit 1-2 Minusbauern entpuppte sich nach über 80 Zügen und fast 6 Stunden als zu groß. (W.S.)