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Erneut unglückliche Niederlage in der Verbandsliga, Zittersieg der 2. Mannschaft

1. Mannschaft, Verbandsliga Süd: Der VSG Offenbach gehört nicht zu den schlechtesten Mannschaften der Liga, aber allgemein wurden Bad Homburg gute Chancen auf einen Sieg eingeräumt. Dies umso mehr, als Offenbach nur mit 7 Mann anreiste und es sofort 1:0 stand. Da störte auch eine kleine Aufregung um ein Mißverständnis bei der Organisation nicht die Stimmung.
Davon völlig unbeeindruckt spielte Richard Kaiser, offenbar in dieser Saison wieder in starker Form, die Partie des Tages. In nebenstehender Stellung entkorkte er mit Weiss das scharf berechnete und spektakuläre 1. Sb5!! und ließ sich auf eine Königswanderung samt potentiellem Turmverlust ein. Schwarz nahm nach reiflicher Überlegung die Herausforderung mit 1. ... Dc1+ an, aber nach 2. Ke2 Dc4+ 3. Ke3 überlegte er noch einmal über eine Stunde lang - ohne Erfolg. Tatsächlich ist die Stellung bereits nach 1. Sb5 hoffnungslos für Schwarz. 2:0 für Bad Homburg!
An den anderen Brettern beherrschte trockenere Strategie die Szene. Remisen von Ryhor Isserman, Walter Schmidt und Ingo Hanemann folgte eine Niederlage von Egon Biondic, so dass es kurz vor der Zeitnotphase 3,5 : 2,5 für die Kurstädter stand. Allerdings standen die beiden verbleibenden Bretter nicht zum besten.
Manfred Kühlmeyer, positionell etwas unter Druck, gelang es, die Stellung sehr aktiv zu behandeln und offenbar das Steuer an sich zu reißen. Tatsächlich hatte er nach 4 Stunden scheinbar eine strategische Gewinnstellung auf dem Brett - aber die Sache entpuppte sich als knifflig und gefährlich. Jetzt war es nämlich der Gegner, der trotz Minusbauern drückte - und nach 6 Stunden tatsächlich noch gewann. Eine unverdiente Enttäuschung, die leider die Hoffnungen auf einen Punkt zu Nichte machte.
Auch Mannschaftsführer Jochen Ellrich hatte zu diesem Zeitpunkt schon 6 Stunden zähe Verteidigungsarbeit hinter sich - und es war immer noch kein Ende abzusehen. Immer wieder fand sein Gegner neue Drohungen und letztlich holte er mit seinem letzten Bauern auch eine entscheidende Dame. Dies besiegelte die unglückliche und hart umkämpfte 3,5 : 4,5 Niederlage.

2. Mannschaft, Bezirksoberliga: Nicht für Ungeduldige und nervlich Schwache war der Mannschaftskampf in der 4. Runde der Bezirksoberliga zwischen der zweiten Mannschaft und dem Schachklub Bergen Enkheim, der mit 4,5:3,5 letztendlich einen glücklichen Ausgang für die Heimmannschaft nahm.
Nachdem die Schachuhren nur mit zeitlicher Verspätung zur Verfügung standen, musste Bad Homburg mit einer um 30 Minuten reduzierten Bedenkzeit starten, was sich auf den Verlauf der Partien unglücklich auswirkte. Nach zwei frühen Remisen von Vogel an Brett 8 und Lebermann an Brett 2 konnte Wolfgang Hettler an Brett 5 gewinnen und Günter Horny an Brett 4 ein Remis nachschieben. Dazu kam ein weiteres Remis von Ramat Faqiri an Brett 7, so dass lange Zeit eine 3:2 Führung Bestand hatte.
Die noch laufenden Partien gaben keinen Anlass zu großen Hoffnungen, was sich durch die sich lange abzeichnende Niederlage von Otto Reimer bestätigte. Nach über 5 Stunden Spielzeit gelang es dann Paul Lenhart sein Vabanquespiel gegen einen völlig entnervten Gegner zum Sieg zu führen. Diesem folgte nach einer weiteren Stunde das zum Sieg benötigte Remis von Dirk Schneider am Spitzenbrett, der ein Turmendspiel mit Minusbauer ausgeglichen halten konnte.

3. Mannschaft, Bezirksklasse: Mit einem ungefährdeten 5-3 Auswärtssieg in Bad Nauheim konnte die SK Bad Homburg III am vierten Spieltag - aufgrund einer unerwartet deutlichen Niederlage des Blindenschachklubs gegen Bergen-Enkheim - und dank der besseren Brettpunktausbeute, die Tabellenführung übernehmen.
Am ersten Brett hat Oliver Simon in seiner dritten Partie den nunmehr dritten vvollen Punkt in Folge für die Kurstädter erkämpfen können. In einem Damenbauernspiel gewann er bereits im 14. Zug nach einem Abzugsschach die gegnerische Dame und konnte anschließend sicher verwandeln.
Am zweiten Brett willigte Matthias Siegmann nach einem klassischen Sizilianer (Sozin-Angriff) in nahezu ausgeglichener Stellung ins Remis ein. Rainer Berg konnte am dritten Brett abermals ein kleines Wunder vollbringen: Nach zwei Remisangeboten seines Gegners, die er beide ablehnte, konnte er im weiteren Verlauf der Partie diesen zu einem kapitalen Fehler provozieren und am Ende noch den vollen Punkt einstreichen.
An Brett Vier gelang es Frank Hoffmann seinen über 200-DWZ-Punkte stärkeren Gegner in einem Damengambit mit Schwarz zu neutralisieren. In der gleichen Anzahl von Zügen gewann Stefan Hartung am fünften Brett überlegen seine Partie. Und auch Dieter Balke konnte in seinem zweiten Einsatz für die Mannschaft seinen zweiten vollen Punkt erkämpfen.
Die beiden letzten Bretter mit Fred Ellmer und Hans-Peter Babinger gingen leider verloren. Letzterer musste gegen den DWZ-stärksten Bad Nauheimer an Brett Acht nach einem falschen Königszug das remisträchtige Bauernendspiel verloren geben.

4. Mannschaft, Kreisklasse: Die vierte Mannschaft trat beim Frankfurter TV an. Leider musste sie im vierten Spiel die erste Niederlage hinnehmen und verlor damit die bisherige souveräne Tabellenführung.
Die Mannschaft war allerdings ziemlich ersatzgeschwächt, denn sie hatte nur fünf Spieler, von denen zwei zum ersten Mal überhaupt eine Turnier-Partie spielten.
Zum ersten Mal dabei waren Jonathan Berz, der am fünften Brett unglücklich die Dame einstellte und Fabian Zhou, dem es gelang, am sechsten Brett remis zu spielen.
Marco Rolf hatte leider die früh die Qualität verloren und konnte deshalb das Endspiel nicht halten. Sehr unglücklich verlor Oliver Messer,der zum ersten Mal am zweiten Brett spielte. Er übersah nach einem mutigen doppelten Figurenopfer leider das Matt.
Nur Julius Kühn am ersten Brett konnte gewinnen.
Nach dieser 1,5:4:5 Niederlage ist Bad Homburg IV Zweiter in der Tabelle.