
An diesem Wochenende sind 15 Jugendliche des Schachklubs Bad Homburg in Oberbernhards, an der Thüringischen Grenze, um dort die Mitteldeutschen Meisterschaften auszufechten.
In Oberbernhards befindet sich die Jugendherberge Oberbernhards, deren Kapazität von 257 Betten die Einwohnerzahl des Dorfs um ein Vielfaches übersteigt.
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Die 15 Spielerinnen und Spieler verteilen sich auf 3 Altersgruppen U12, U14 und U20 und in jeder ist Bad Homburg erst mal im Mittelfeld gesetzt, so dass die Qualifikation zum Deutschen Finale kein Selbstläufer ist.
In der U12 zeigte sich schon am ersten Tag, dass Bad Homburg kämpfen muss. Gelang zum Auftakt gerade so ein 2:2, musste in der zweiten Runde schon Victor mit seinem Remis die Kohlen aus dem Feuer holen, um den knappen 2,5:1,5-Sieg sicherzustellen.

Herauszuheben ist der junge U8-Meister Noah, der ganz kurzfristig für einen erkrankten Spieler eingesprungen war und bei seinen beiden Einsätzen 2 Punkte sicher herausspielte.
Die U12 muss jetzt noch 3 Spiele gegen durchaus höher eingeschätzte Mannschaften spielen. Mal sehen, wie sich die Jungs (und demnächst auch Mädels) schlagen.
Viel einfacher hatte es bisher die U14:
Mit zwei glatten 4:0 Siegen über Kreuznach und Eichsfeld II sitzt die Mannschaft an der Tabellenspitze, besser kann man es nicht machen. Allerdings kommen hier die Brocken noch!

Die U20 setzt sich dagegen überraschend an die Spitze!
Auch die U20 - hier wird mit 6er-Teams gespielt - hatte zum Auftakt leichtes Spiel. Aber dann folgte mit dem SV Hofheim eine Spitzentruppe, die mit dem Ziel der Qualifikation angetreten war. Es wurde ein Nervenspiel!

Jan hatte sich am Spitzenbrett gegen FM Kevin Haack schnell verlaufen und gab nach 2 Stunden auf. Auch Roman, Dani und Till standen unter Druck, ersterer praktisch verloren.
Aber dann kam die Wende! Danail remisierte und Frieda gewann sicher zum 1,5:1,5.
Roman drehte das Spiel um! Plötzlich hatte er eine Mehrqualität und keine Mattsorgen mehr (vorher war es Mindermaterial und Mattsorgen!) und auch er gewann. Eine Sensation lag in der Luft, denn Sarveshs Position war unverlierbar.
Als Till dann nach zähem Kampf verloren hatte, drehte Sarvesh auf! Studienartig gewann er ein zu dem Zeitpunkt schon schwieriges Springerendspiel, siehe Diagramm: 57. Kc7! lief zwar zunächst in die Pattfalle 57. ... Sc5, aber Sarvesh hatte weiter gerechnet und konterte mit 58. Kc8!! mit Zugzwang und Matt!
Das war das unerwartete 3,5:2,5 über Hofheim, so dass Bad Homburg nun an der Spitze liegt. Morgen geht es gegen Birkenfeld - ebenfalls kein leichtes Spiel. Aber alles ist möglich!
Vielen Dank an alle Helfer und Eltern, die hier in Oberbernhards die Kids betreuen! Wie immer gilt: Nur so kann aus Schachnachwuchs etwas werden.

Morgen fallen sicherlich Vorentscheidungen, auch wenn das Turnier noch bis Sonntag geht! Daumen drücken!
