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Runde 7: Gar nicht so einfach

Wenn man in unserem Match gegen die dritte Mannschaft der Schachfreunde Frankfurt die Tischreihe entlang ging, bekam man schon früh den Eindruck, dass unser Sieg ziemlich ungefährdet sein würde, zumal der Gegner mit nur sieben Spielern gekommen war. - Und dann stand es plötzlich 3:3 !

Der Spielsaal in der Albin-Göhring-Halle bot viel Platz für unsere 3 Heimspiele

Michael Knittel machte an Brett 8 den kampflosen Punkt, während Uwe Bjørknes seinen Gegner mit einer Eröffnung überraschte, die dieser offenbar nicht kannte. Nach sorgfältiger Verwertung eines frühen materiellen Vorteils war der Gewinn kein größeres Problem mehr.

Fenja Goetz, die uns als Ersatzspielerin aushalf und netterweise mit den schwarzen Steinen einverstanden war, hatte allerdings gleich zu Anfang ihrer Partie eine Figur verloren, und ihre einfallsreichen Bemühungen, noch ein brauchbares Gegenspiel aufzuziehen, waren leider nicht von Erfolg gekrönt. Die Stellung gab es einfach nicht her.

Gleichzeitig kannte ihr Vater an Brett 1 seine neue Eröffnung nicht gut genug, büßte einen Bauern ohne Kompensation ein und kämpfte fortan um das Remis. Lange Zeit sah es gar nicht so hoffnungslos aus, doch dann brach im Endspiel einer der gegnerischen Türme durch und besiegelte den Verlust.

Stephan Geyer beendete seine Partie ausnahmsweise einmal nicht als Letzter, sondern kassierte in einer bis dahin halbwegs ausgeglichenen Stellung eine gesunde Qualität, spielte präzise weiter und zwang seinen deutlich aufgebrachten Gegner bald zur Aufgabe.

Die "besondere Partie mit verrücktem Ausgang"; steuerte diesmal Theo Fischer bei. Aus der Eröffnung hatte er einen schönen Positionsvorteil mitgenommen, diesen geschickt in ein Bauernplus und schließlich in ein völlig gewonnenes Turmendspiel verwandelt - um dann seinen Turm, einfach so, einzügig einzustellen.
3:3, und die Begeisterung über seinen Einsteller hielt sich bei ihm selbst in engen Grenzen. Wir können nur hoffen, dass er sich von diesem Schock schnell wieder erholt. So etwas passiert eben im Schach, wir alle kennen das Gefühl.

Nur zwei Spiele liefen noch an den Brettern 5 und 6.
Ulrich Knuplesch hatte sich geduldig mit Schwarz einen Stellungsvorteil erarbeitet und die wichtige C-Linie besetzt. Nachdem seine schweren Figuren in die weiße Stellung eingedrungen waren, verfügte er nun über eine ganze Mehrfigur. Trotzdem war die Verwertung des Vorteils nicht ganz einfach, man musste auf ewige Schachgebote und Doppeldrohungen Acht geben. Ulrich bewältigte die Aufgabe jedoch sehr effizient, und nach einem abschließenden groben Fehler des Gegners hatten wir den wichtigen 4. Punkt!

Schön das Andre mal wieder mit von der Partie war

Die mit Abstand längste Partie des Kampfes spielte Andre Arruda, den wir zum ersten Mal in dieser Saison in unserer Mannschaft begrüßen konnten. Stück für Stück erspielte er sich kleine Vorteile: Raumgewinn, den besseren weißfeldrigen Läufer, das Läuferpaar, aktivere Figurenstellung, Bauernschwächen und überlasteter Verteidigungsspringer beim Gegner, und münzte dies konsequent in einen Bauerngewinn um. Die Stellung blieb allerdings kompliziert und erforderte einige Umsicht und genaues Rechnen. Mit nur noch wenig Zeit auf der Uhr überwand Andre die verbliebenen Hindernisse mit Bravour und sicherte sich und uns damit den vollen Punkt.

5:3, und wir sind weiterhin oben mit dabei in der Tabelle!
(U.B.)