Springe zum Inhalt

Hessenliga: Knappe Niederlage bei Zentraler Endrunde

Bad Homburg hatte die Idee letztes Jahr wiederbelebt, jetzt richtete der SC Bad Nauheim die zweite zentrale Endrunde der Hessenliga in der mittleren Vergangenheit aus.

Vorweg: Es war eine tolle Veranstaltung und kann aus Sicht des Schachklubs Bad Homburg (und aller Gespächspartner) wiederholt werden!


Ein schönes Bild: Alle Spieler in Hessens Top-Liga in einem Saal spielen die Endrunde aus. (Foto: Hans-Dieter Post)


Dettingen (links) gegen Bad Homburg: Hier ging es um nichts mehr. Aber es wurden dennoch bis zur letzten Patrone gekämpft. (Foto: Hans-Dieter Post)

Nach einem dramatischen Kampf wurde der Frankfurter TV 1860 Meister der Hessenliga! Dabei schien dieser Traum nach einem überraschenden 4:4 gegen den SC Gelnhausen schon ausgeträumt - aber Caissa neigte sich den Frankfurtern zu: Gernsheim verlor gegen Griesheim - ebenfalls eine Überraschung.

Herzlichen Glückwunsch! Und viel Glück in der Oberliga!

Der SK Bad Homburg und der SF Dettingen spielten um die goldene Ananas. Leider mussten die Kurstädter (wie auch die Unterfranken) an den hinteren Brettern Ersatzleute aufbieten, aber die machten ihre Sache ganz gut.

Der Kampf begann mit kurzen Remisen von Spitzenbrett Ryhor Isserman und Mannschaftsführer Marco Rolf, dem sich auch bald danach Jan Goetz und Otto Reimer anschlossen. Dann stand es lange 2:2, und die restlichen Partien wogten hin und her.

Richard Kaiser hatte nach einem Bauerneinsteller einen zähen Kampf ums Remis vor sich - und (wieder einmal) sollte er es schaffen: Er hielt am Ende das Endspiel mit ungleichen Läufern und zwei Minusbauern.


Richard Kaiser: Gerade muss er einsehen, dass der Bd6 verloren gehen wird. Aber er gab nicht auf: Noch ein Remis nach 4½ Stunden.

Ralf Dunsbach und Walter Schmidt spielten um den Sieg. Insbesondere letzterer hatte nach aggresiver Eröffnung eine glatte Gewinnstellung erreicht, wurde dann aber leichtsinnig: 25. Dc4 Te8 26. d6+ Kh8 27. Te7 war der klarste Weg zum Sieg. Aber er verfiel unkonzentriert auf 25. Dxf3 Te8 26. Td8? Txd8 27. Sxc5, nur um dann zu erkennen, dass nach 27. ... Dxc2 der Springer auf c5 verloren gehen wird, um Schlimmeres zu verhindern. Eine Partie ist erst zu Ende, wenn die Formulare unterschrieben sind!

Auch diese beiden Partien endeten später mit einem ausgekämpften Remis, so dass Bad Homburg hier ausgelassenen Chancen nachtrauern konnte.

Nach diesen 7 Remisen spielte nur noch Ersatzmann Hellmuth Lebermann. Aber er stand auf verlorenem Posten, da er früh einen Bauern verloren hatte und ihm die ordentliche Technik seines Gegenübers keine Chance ließ.


Hellmuth Lebermann bei seinem zweiten Hessenliga-Einsatz in dieser Saison. Leider reichte es nicht für Punkte, obwohl er immer große Gegenwehr bot.

Mit dieser 3½-4½ Niederlage landete Bad Homburg mit 8 Punkten auf dem siebten Platz. Wenn man bedenkt, dass die Kurstädter weite Teile der Saison in Abstiegsgefahr schwebten, ist das ein versöhnliches Ergebnis. (W.S.)

Die Einzelergebnisse:

SF Dettingen SK Bad Homburg  4,5-3,5 
FM Rosenberger,Berthold  2155  FM Isserman,Ryhor  2198  ½-½
Schönau,Werner  2186  FM Dunsbach,Ralf, Dr.  2112  ½-½
Bahlke,Wolfgang  2105  Schmidt,Walter  2166  ½-½
Bahlke,Philipp  1980  Kaiser,Richard  2099  ½-½
Kraft,Wolfgang  2071  Rolf,Marco  1971  ½-½
Dahlheimer,Bernd  2101  Lebermann,Hellmuth  1858  1-0
Voellinger,Florian  1844  Goetz,Jan  1842  ½-½
Spelleken,Hans-Gerd  1785  Reimer,Otto  1843  ½-½