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4er-Pokal-Halbfinale: Sieg gegen Oberursel

Halbfinale im 4er-Pokal. Es ging gegen Oberursel, das war klar. Aber vor Beginn des Matches stand die Frage nach der Aufstellung der beiden Teams im Raum.

Wie sich herausstellte, trat auf Oberurseler Seite zwar IM Margolin an, aber dafür waren die hinteren Bretter nicht sehr gut besetzt. Bad Homburg trat dagegen im Mittel spürbar stärker an, als noch in der ersten Runde.


Auftakt in der Kegelbahnhalle des FTV Frankfurt. Vorne links Hellmuth Lebermann, der später für den einzigen ganzen Punkt sorgte.

Zu Beginn errang Oberursel einen kleinen Erfolg, als Günther Kuban mit Weiß die Stellung völlig austrocknete und sein favorisierter Gegner Ralf Dunsbach keinen Hebel finden ließ. Nach 90 Minuten sah letzterer ein, dass er in der symmetrischen Stellung mit seinem Mehrtempo (mit Schwarz!) und seiner Mehrzeit (20 Minuten) nichts würde anfangen können. Remis!

Zu dem Zeitpunkt standen Marco Rolf und Hellmuth Lebermann spürbar in der Verteidigung, während Walter Schmidt vorne gegen IM Margolin nicht wirklich auf Gewinn spielte. Aber dann gelang Hellmuth Lebermann ein Schuss aus dem heiteren Himmel:

In der rechten Diagrammstellung folgte 25. ... Lxb2!, denn überraschend verbietet sich 26. Txb2 Df6 27. Lc1 Dxf3+ mit Gewinn.

Es dauerte nach diesem Schlag nicht mehr lange und der Punkt wanderte nach Bad Homburg, eine gute Ausgangsbasis für den Gesamtsieg.

Marco Rolf entschloss sich in dieser Phase, er hatte sich aus dem Gröbsten befreit, auf Gewinn zu spielen. Vielleicht wäre das gelungen, hätte er in der linken Diagrammstellung 38. Lxf6 Kf7 39. Ld8 Txh3 40. e4 gezogen.

Aber leider folgte der Überseher 38. e4? Th4+ mit Ausgleich und baldigem Remis. So musste beim Stand von 2:1 für Bad Homburg das Spitzenbrett das Match entscheiden.


Deutlich sichtbare Anspannung vor der Entscheidung: Walter Schmidt (r.) steht unter Druck, aber fand kurz später das Dauerschach! (Foto: Mirko Humme)

Dort hatte Walter Schmidt nach anfangs guter Stellung dem besseren Stellungsverständnis seines meisterlichen Gegners Tribut zollen müssen und war unter Druck geraten. Es wurde kritisch, als Schwarz den Damenflügel mit seinen Figuren infiltrieren konnte. Glücklicherweise nutzte der Bad Homburger einige Ungenauigkeiten und fand in der Diagrammstellung das rettende 37. Dg4! g6 38. Df4 Dxd1 39. Df6 mit undeckbarem Dauerschach.

Nach diesem 2½:1½-Sieg wartet nun die junge Mannschaft des FTV Frankfurt im Finale. Es wird am 9. März gespielt und ist so eine Revanche für das kommende Hessenliga-Duell. Mal sehen, wer sich revanchieren muss.

Die Einzelergebnisse:

SV Oberursel SK Bad Homburg 1,5 - 2,5
IM Boris Margolin  2331  Walter Schmidt  2142  ½ - ½
Günther Kuban  1982  FM Ralf Dunsbach  2097  ½ - ½
Daniel Maiorov  1864  Hellmuth Lebermann  1931  0 - 1
Thomas Lieske  1742  Marco Rolf  1924  ½ - ½