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Meisterschaft: Herzschlagfinale zeichnet sich ab

Die Vorentscheidung fiel aus: Titelverteidiger Walter Schmidt und der lange führende Egon Merkle trennten sich im Spitzenkampf der 6. Runde zur Vereinsmeisterschaft 2009 mit einem Remis. Keiner der beiden ging das große Risiko ein und als beide glaubten schlechter zu stehen (Bauernstellung vs. Passivität) einigte man sich in der ersten Diagrammstellung schlüssig und feige auf remis

  
Von links: Schmidt - Merkle, Schneider - Reimer und Lenhart - Vogel.

Fehlenden Mut konnte man dagegen Wolfram Schneider und Otto Reimer nicht vorwerfen. Bei bereits knapper Zeit lehnte Schneider in dieser verwickelten Stellung das Remis ab und versuchte mit 1. Dxg5 Sxg5 2. f4 eine Figur zu gewinnen. Otto Reimer war zunächst auf der Höhe und konterte mit 2. ... Sxe4! 3. Sxe4 Lf5!! 4. Lf3. Hätte er nun den Springer auf e4 geschlagen, wäre nichts entschieden gewesen. Aber es folgte 4. ... Kh8??, wonach Weiß relativ leichtes Spiel hatte.
Die Versuchung 2. ... Txd2? 3. Txd2 Sxe4 scheitert übrigens glatt an 4. Lxh5 Sxd2 5. Lxf7+ mit gewonnenem Endspiel. Andererseits hätte in der Diagrammstellung sofort 1. f4 glatt gewonnen.

Verwickelt auch die Eröffnung zwischen Paul Lenhart und Wilfrid Vogel: Letzterer hatte lange gerechnet und dann sehr mutig einen Bauern auf d4 geschnappt. Es ergab sich die Diagrammstellung, in der für Schwarz alles am seidenen Faden hing. Irgendwie schien alles gerade noch so zu halten: 1. Sxd4 exd4 2. Lxd4 Da5! 3. Lc3 Dg5 und immer noch ist alles gedeckt. Einzig das schwer zu findende 1. Sf3!! hätte die schwarze Stellung direkt ausgehebelt!

Ansonsten trennten sich noch Rainer Berg und Ramat Faqiry sowie Helmut Desor und Herbert Farsch mit je einem Remis und Manfred Kroth rang Adrian Cipca nach 50 Zügen in einer epischen Schlacht nieder.

Sollten die Pokalfinalisten Ryhor Isserman und Richard Kaiser ihre Nachholpartien gewinnen, kommt es in der Schlussrunde zu einem ganz engen Finale, bei dem noch 6 Spieler Meister werden könnten.