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Hessenliga: knappes 3½ – 4½ in Dotzheim

1. Mannschaft, Hessenliga: Allen war bewusst, dass die Reise zum TuS Dotzheim in einem schweren Geläuf enden würde, denn der Oberliga-Absteiger der Saison 2007/08 gehört zu den Top-Mannschaften der Liga. Hoffnungslos war die Lage für den Aufsteiger Bad Homburg dagegen nicht, das hatten bereits die ersten 5 Spiele gezeigt.

Am Ende Bad Homburg unterlag denkbar knapp mit 3½ - 4½ - es ist die erste Niederlage der Mannschaft seit Februar 2008. Fürs erste dürften damit die vagen Meisterschaftshoffnungen ausgeträumt sein. Man könnte auch sagen: Der Spuk ist erst einmal vorbei.

Die Partien verliefen alle ganz eng, wobei die Gastgeber in der Eröffnungsphase meist die Initiative samt Vorteil auf den Uhren hatten. So hatte Dirk Schneider bereits früh mit einem Gambit zu kämpfen. Er machte seine Sache aber gut, behielt seinen Mehrbauern und wollte dann kurz vor dem 40. Zug nur die Züge wiederholen, um etwas Zeit zu gewinnen. Leider verzählte er sich dabei und musste die Remisreklamation seines Gegners anerkennen.

Deutliche Vorteile hatte Ralf Dunsbach erwirtschaftet, der es unnachahmlich verstand, Unordnung in das weiße Lager zu bringen. Dagegen veropferte sich Ryhor Isserman am Spitzenbrett in aussichtsreicher Stellung und musste schließlich (ganz am Ende) die Segel streichen.

Dirk Schneiders Partie war die einzige, die vor der Zeitkontrolle beendet war. Entgegen sonstiger Gewohnheiten mussten alle Spieler die Zeitnotschlachten ohne moralische Unterstützung der Mannschaftskameraden, die üblicherweise wenigstens Züge mitschreiben, ausfechten.

Hier wendete sich das Blatt auf dem Brett von Mannschaftsführer Volker Novak, der bis dahin schwer unter Druck gestanden hatte, aber noch vor der Zeitkontrolle 2 Mehrbauern einheimsen und behalten konnte. In dieser Phase schöpfte auch Walter Schmidt wieder etwas Hoffnung, nachdem er die ganze Partie über keine Füße auf den Boden bekommen hatte. Aber in der Diagrammstellung spielte sein Gegner, der die Partie sehr konsequent geführt hatte, das hübsche 39. Le5!! Dxe5+ 40. Kf3, wonach kein Dauerschach zu finden war. Fast zeitgleich hatte Egon Merkle in remislicher Stellung einen Turm eingestellt, so dass es eine halbe Stunde nach der Zeitkontrolle bereits ½-2½ für Dotzheim stand.

Bad Homburg bäumte sich auf, aber es nützte dieses Mal nichts. Zwar gewann Ralf Dunsbach ausgesprochen souverän (OK, er hatte zwischenzeitlich ein Matt in 1 verpasst!). Auch Volker Novak spielte seinen Sieg sicher nach Hause, aber da Ingo Hanemann nach wechselhaftem Verlauf seiner beengten Stellung Tribut zollen musste, führte Dotzheim nach 5 Stunden mit 3½-2½. Und das bei einer Mehrfigur am Spitzenbrett.

Richard Kaiser holte dann den letzten Punkt für Bad Homburg: In der Diagrammstellung hatte er mit Weiß natürlich statische Vorteile, allein der aktive schwarze König macht Ärger. Nach 50. ... dxc3 51. Lxc3+ Kf4 führte aber Richard, man ist geneigt zu sagen "wie immer", das Endspiel hochkonzentriert und fein berechnet zum Sieg.

Bad Homburg verbleibt damit aufgrund der Brettpunkte auf dem zweiten Platz, wird aber wohl nicht mehr ganz oben mitmischen. Dafür ist der SV Wiesbaden, der einsam seine Kreise zieht, einfach zu stark. Schlimm findet das in Bad Homburg aber keiner, dafür ist die bisherige Gesamtleistung zu stark. (W.S.)

2. Mannschaft, Bezirksoberliga: Die Reserve holte wichtige Punkte gegen den Abstieg beim bisherigen Tabellenführer Bad Vilbel. Zum Bericht.

3. Mannschaft, Bezirksklasse: Die Mannschaft in der Bezirksklasse verlor beim Spitzenreiter Frankfurter TV 1860 knapp mit 3:5. Zum Bericht.

4. Mannschaft, Kreisklasse: Die Jugendmannschaft - dieses Mal ohne Erhard Siegel als Mannschaftsführer - gewann beim TuS Makkabi glatt mit 4:2. Zum Bericht.